Foto: Alexandru Nika/Shutterstock
In Frankreich hat sich erneut eine gewalttätige Krypto-Entführung ereignet. Dies ist bereits das zehnte Kryptoverbrechen des Landes in einem Jahr.
Diesmal war der Pariser Vorort Maisons-Alfort Schauplatz eines schockierenden Ereignisses. Eine bewaffnete Bande entführte einen 23-jährigen Mann, während seine Freundin unter starken Druck gesetzt wurde, das Passwort einer Kryptowallet preiszugeben.
Wrench Attack: Gewalt um Wallet-Passwort
Eine Frau erhielt einen Videoanruf von ihrem Partner. Plötzlich erschien jedoch eine andere Person im Bild. Dies stellte sich als der Entführer ihres Geliebten heraus. Anschließend forderte der Täter, dass sie das Passwort einer Ledger-Wallet und 5000 Euro Bargeld in eine Tasche packte. Die Tasche sollte einer dritten Person übergeben werden.
Nachdem die Frau die Tasche gefüllt hatte, musste sie nur noch vor ihrem Haus warten. Bei Befolgung der Anweisungen würde ihr Partner freigelassen werden. Dieser saß zu diesem Zeitpunkt fest und wurde misshandelt. Eine dritte Person kam, um die Tasche abzuholen. Erst gegen 17:00 Uhr fand der Albtraum ein Ende, als das Opfer freigelassen wurde. Ob letztendlich Kryptowährungen erbeutet wurden, ist noch immer unklar.
Die Art des Angriffs, die stattfand, ist als „5-Dollar-Schraubenschlüssel-Angriff“ bekannt. Dieser Begriff bezieht sich darauf, dass man jemanden mit Gewalt dazu zwingt, seine Krypto zu entsperren. Dies findet außerhalb der digitalen Welt statt. Eine Hardware-Wallet wie Ledger mag zwar gegen Hacker resistent sein, gegen physische Einschüchterung ist keine Sicherheit gewachsen.
Bereits zehn Krypto-Entführungen: was ist los?
Der Vorfall ist Teil eines Trends, bei dem physische Angriffe auf Personen stattfinden, die Krypto besitzen. Neben einer Reihe solcher Angriffe in den Vereinigten Staaten ereignen sich die meisten dieser Vorfälle in Frankreich. Die französischen Behörden sprechen von einer alarmierenden Zunahme solcher Verbrechen.
Seit Beginn von 2025 wurden bereits mindestens zehn solcher Angriffe gemeldet. In einigen Fällen, einschließlich der Entführung von David Balland, handelte es sich um professionelle Banden, die Ziele basierend auf ihrer Online-Präsenz in der Kryptowelt auswählten.
Die französische Kriminalpolizei vermutet, dass es sich auch in diesem Fall um einen gezielten Angriff handelt. In vielen Fällen ist das Opfer eine Online-Berühmtheit, die in sozialen Medien durchblicken lässt ein großes Vermögen in Bitcoin und anderen Kryptowährungen zu haben.
Die französische Polizei hat inzwischen eine Untersuchung eingeleitet, aber noch keine Verhaftungen vorgenommen. Es ist nicht bekannt, ob die gestohlenen Krypto inzwischen verschoben wurden oder ob es eine Verbindung zu bekannten Adressen gibt.