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Wall Street setzt darauf, dass das Schlimmste von Donald Trumps Handelskrieg hinter uns liegt. Gestern stieg der S&P 500 um über 2 Prozent, für den größten Anstieg seit dem 12. Mai. Dieser Anstieg folgte auf die Nachricht, dass die Europäische Union offen für einen schnellen Deal mit den Vereinigten Staaten ist.
Anleger setzen ihre Hoffnung auf das Szenario, in dem der Handelskrieg relativ wenig bleibenden Schaden an der Wirtschaft anrichtet. Obwohl der Markt erleichtert ist, dass er die neuesten Drohungen von Trump wieder ignorieren kann, hängt natürlich weiterhin ein Schleier der Ungewissheit über dem Markt.
Unruhige Wochen für den Markt
Es sind sowieso unruhige Wochen für den Markt. Nicht nur der Handelskrieg sorgt für Bewegung, auch die Berichtssaison für Unternehmen und natürlich die Zinsexplosionen auf den Anleihemärkten verursachten Volatilität. Die Handelspolitik von Trump bleibt jedoch die wichtigste Quelle der Volatilität für den Markt.
Jedes Signal einer Lockerung auf dieser Front wird vom Markt umarmt, als wäre der Handelskrieg vorbei. Auch jetzt wieder sehen wir die Märkte ziemlich positiv reagieren, während die endgültigen Abkommen noch folgen müssen.
„Der Markt ist erleichtert, vorerst, dass er die neueste Zoll-Drohung ignorieren kann. Wir müssen einfach über diese Ungewissheit hinweg, damit Unternehmen und Verbraucher wieder Pläne machen können,“ so Eric Sterner von Apollon Wealth Management.
Die Erholung vom Dienstag für den S&P 500 kam, nachdem der Börsenindex seine schlechteste Woche seit Anfang April abgeliefert hatte. Am Freitag drohte Trump plötzlich mit einem Zoll von 50 Prozent für Europa und warnte Apple, dass im Ausland produzierte iPhones auch einen Zoll von 25 Prozent zu erwarten hätten.
Das drückte den S&P 500 um 2 Prozent ins Minus, aber gab auch Bitcoin einen schweren Schlag auf den Kopf.

Verbrauchervertrauen springt nach oben
Gestern wurde bekannt, dass das Verbrauchervertrauen im Mai wieder einen ordentlichen Sprung nach oben machte. In den vergangenen Monaten ging dieser Indikator gerade durch den Tiefpunkt, weil man dachte, dass Trumps Handelskrieg eine gigantische Rezession verursachen würde.
Gleichzeitig fiel die Nachfrage nach langlebigen Gütern weniger stark als Ökonomen in den Vereinigten Staaten erwartet hatten.
Die amerikanische Wirtschaft sieht noch immer solide aus, und das ist ein wichtiger Faktor für den Bitcoin-Kurs. Solange die Wirtschaft standhält, ist das Fundament für einen neuen Bullenmarkt vorhanden. Eine Rezession in den Vereinigten Staaten würde wahrscheinlich einen Strich durch die Rechnung machen.
Bitcoin leidet noch immer unter dem drohenden Handelskrieg, denn der Kurs scheint momentan bei 109.000 Dollar festzulaufen.