Foto: hyotographics/Shutterstock
In Deutschland gibt es laut dem aktuellen Global Wealth Report der Boston Consulting Group (BCG) rund 3.900 Superreiche, die jeweils über ein Vermögen von mehr als 100 Millionen US-Dollar verfügen. Diese kleine, exklusive Gruppe kontrolliert mehr als ein Viertel (27%) des gesamten deutschen Finanzvermögens – das entspricht knapp 3 Billionen Dollar.
Wichtige Zahlen und Fakten
Das gesamte Bruttovermögen in Deutschland betrug im Jahr 2024 rund 22,9 Billionen Dollar. Davon entfielen 11,1 Billionen Dollar auf Finanzvermögen und 11,8 Billionen Dollar auf Immobilien sowie andere Realwerte. Die Verbindlichkeiten beliefen sich auf 2,2 Billionen Dollar.
Im Jahr 2024 zeigte sich die Vermögensentwicklung besonders dynamisch: Die Zahl der Superreichen stieg um 500 Personen, ihr Gesamtvermögen wuchs um 16 Prozent. Haupttreiber dieses Wachstums waren vor allem Kursgewinne an den Aktienmärkten. Auch die Zahl der Dollarmillionäre erhöhte sich deutlich und lag mit einem Zuwachs von 65.000 Personen nun bei insgesamt 678.000.
Internationale Einordnung
Im internationalen Vergleich belegt Deutschland mit seinen 3.900 Superreichen Rang 3 hinter den USA (33.000) und China (9.200). Damit bleibt Deutschland einer der wichtigsten Standorte für große Privatvermögen weltweit.
Die Vermögensverteilung in Deutschland zeigt eine klare Tendenz: Je weiter oben in der Vermögenspyramide, desto stärker wächst das Vermögen der Einzelnen. Während breite Bevölkerungsschichten nur wenig vom Vermögenswachstum profitieren, konzentriert sich der Zuwachs auf die reichsten Haushalte.
Krypto wird Mainstream: Wohlhabende setzen auf digitale Assets
Ergänzend zu den klassischen Anlageklassen wie Aktien und Immobilien, die im BCG Global Wealth Report 2025 im Mittelpunkt stehen, gewinnen auch alternative Investments zunehmend an Bedeutung für vermögende Privatpersonen in Deutschland. Insbesondere Kryptowährungen werden immer häufiger als Bestandteil moderner Portfolios genutzt.
So zeigt etwa der „World Wealth Report 2025“ von Capgemini, dass reiche Anleger inzwischen durchschnittlich 15 Prozent ihres Vermögens in alternative Anlagen wie Kryptowährungen investieren.
Auch die KPMG-Studie „Digital Assets in Deutschland 2025“ bestätigt diesen Trend: Hier geben die Befragten an, im Schnitt 29 Prozent ihres Gesamtvermögens in digitale Assets wie Bitcoin (BTC) oder Ethereum anzulegen.
Während Kryptowährungen im BCG-Bericht selbst keine zentrale Rolle spielen, unterstreichen diese Studien, dass digitale Vermögenswerte für viele Wohlhabende in Deutschland längst zu einem festen Bestandteil der Anlagestrategie geworden sind und die Vermögenslandschaft weiter diversifizieren.
Die Vermögenskonzentration in Deutschland nimmt weiter zu. Superreiche profitieren überdurchschnittlich von positiven Marktentwicklungen, vor allem an den Börsen. Deutschland bleibt damit ein Land mit hoher Vermögensungleichheit, in dem eine kleine Elite einen erheblichen Teil des Gesamtvermögens hält.