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Die Schweizer Niederlassung der spanischen Großbank BBVA rät vermögenden Privatkunden, einen Teil ihres Portfolios in Kryptowährungen – konkret Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) – zu investieren. Die empfohlene Allokation liegt je nach Risikoprofil zwischen 3% und 7% des Gesamtportfolios. Für konservative Anleger empfiehlt die Bank einen Anteil von 3%, während risikofreudigere Kunden bis zu 7% investieren können.
Begründung der Empfehlung
Philippe Meyer, Leiter für digitale und Blockchain-Lösungen bei BBVA Schweiz, betont, dass bereits eine geringe Krypto-Beimischung die Performance eines ausgewogenen Portfolios verbessern kann, ohne das Gesamtrisiko signifikant zu erhöhen. Die Bank sieht in dieser Strategie eine Möglichkeit, an der Entwicklung neuer Anlageklassen zu partizipieren und sich im Wettbewerb zu positionieren.
Konkret umgesetzte Maßnahmen
- Seit 2021 bietet BBVA Schweiz bereits Krypto-Handel und Verwahrung für ausgewählte Kunden an, die aktive Beratung begann jedoch erst im Herbst 2024.
- Die Empfehlung bezieht sich aktuell ausschließlich auf Bitcoin und Ethereum, eine Ausweitung auf weitere Kryptowährungen ist für 2025 geplant.
- Die Integration der Krypto-Dienstleistungen in die BBVA-Mobile-App für ein breiteres Kundensegment ist angekündigt.
Regulatorischer Kontext
Die Offensive von BBVA fällt zusammen mit der vollständigen Umsetzung der EU-Märkte-in-Krypto-Assets-Regulierung (MiCA) Ende 2024, die erstmals einen einheitlichen Rechtsrahmen für Krypto-Dienstleistungen in Europa schafft. Im März 2025 erhielt BBVA von der spanischen Wertpapieraufsicht die Genehmigung, Bitcoin- und Ether-Handel offiziell anzubieten.
Risiko- und Marktbetrachtung
BBVA hebt hervor, dass die empfohlene Krypto-Beimischung das Risiko eines Portfolios zwar erhöht, aber bei moderater Gewichtung (z.B. 3%) überschaubar bleibt und die Renditechancen verbessert werden können.
Für Ethereum weist die Bank jedoch darauf hin, dass eine hohe Gewichtung (z.B. 7%) die Volatilität des Gesamtportfolios deutlich steigern kann. Die Bank betont die Notwendigkeit eines individuellen Risiko-Checks und verweist auf die weiterhin bestehenden Warnungen der Aufsichtsbehörden bezüglich der Risiken von Kryptowährungen.
Mit dieser aktiven Empfehlung nimmt BBVA eine Vorreiterrolle unter den europäischen Großbanken ein, da bislang rund 95% der Banken im EU-Raum keine Krypto-Dienstleistungen anbieten. Die Strategie könnte Signalwirkung für andere Institute haben und die Integration digitaler Vermögenswerte in die klassische Vermögensverwaltung beschleunigen.