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ABN AMRO wurde von der De Nederlandsche Bank (DNB) mit einer Geldstrafe in Höhe von 15 Millionen Euro belegt. Zwischen 2016 und 2024 zahlte die Bank verbotene Bonuszahlungen an sieben Führungskräfte, obwohl für staatlich kontrollierte Banken in den Niederlanden ein Bonusverbot gilt.
ABN AMRO hat den Verstoß eingeräumt und erklärt, man habe die Regeln falsch interpretiert. Die Bank akzeptiert die Strafe. Die DNB äußert Besorgnis darüber, dass das Vertrauen in den Finanzsektor durch diesen Vorfall Schaden nehmen könnte.
Übermäßige Gehalts- und Bonussteigerungen
Am 10. Juni stellte die DNB fest, dass ABN AMRO in besagtem Zeitraum fast 1,5 Millionen Euro an Boni ausgezahlt hatte – ein klarer Verstoß gegen geltendes Recht. Zudem erhielt ein Manager in zwei aufeinanderfolgenden Jahren Gehaltserhöhungen von 11,4 % und 28,8 %, obwohl tariflich maximal 1,5 % bzw. 2,5 % erlaubt waren.
Die Bank spricht von einem „Missverständnis der Vorschriften“, erkennt jedoch die gesellschaftliche Tragweite der Handlung an und nimmt die Sanktion hin.
Die DNB stuft den Verstoß als gravierend ein und betont, dass derartige Fehltritte das Vertrauen der Bevölkerung in Finanzinstitute erschüttern.
ABN AMRO unter staatlicher Kontrolle
Im Oktober 2008 wurde ABN AMRO infolge der Finanzkrise vom niederländischen Staat übernommen. Damals wurden 16,8 Milliarden Euro investiert, um Fortis und die niederländischen Geschäftsbereiche von ABN AMRO zu retten.
Seitdem hat der Staat seine Beteiligung schrittweise reduziert. Anfang 2025 hält der niederländische Staat noch knapp ein Drittel der Anteile.
Mit der Übernahme wurden strenge Vorschriften eingeführt: Keine Bonuszahlungen und Gehaltserhöhungen nur im Rahmen des Tarifvertrags. Abweichungen untergraben das öffentliche Vertrauen in Banken.
Vertrauen in Banken steht auf dem Spiel
Vertrauen ist essenziell für das Funktionieren der Finanzwelt. Banken verwalten Sparguthaben, vergeben Kredite und fördern die Wirtschaft. Gesetzesverstöße führen zu Vertrauensverlust, Imageschäden und möglichen wirtschaftlichen Risiken.
Die DNB überwacht Banken gerade in solchen Fällen besonders streng – vor allem, wenn diese noch teilweise im Staatsbesitz sind.
ABN AMRO steht nun vor der Herausforderung, nicht nur die Strafe zu zahlen, sondern auch ihr öffentliches Vertrauen zurückzugewinnen. Laut DNB habe die Bank inzwischen ihre Richtlinien angepasst und Bonuszahlungen eingestellt.
Offen bleibt, ob es ABN AMRO gelingt, gegenüber Kunden und Aktionären glaubwürdig zu zeigen, dass sie Verantwortung übernimmt und künftig regelkonform handelt.