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Ab 2026 beginnt für Kryptoanleger und -Dienstleister in Europa eine neue Ära der Steuertransparenz.
Mit der DAC8-Richtlinie schafft die EU erstmals einen einheitlichen Rahmen, der Kryptotransaktionen systematisch in die steuerliche Meldepflicht integriert.
Deutschland setzt diese Vorgaben mit dem neuen Krypto-Steuertransparenzgesetz (KStTG) um – und macht damit die Offenlegung von Nutzerdaten, Transaktionen und Vermögensbeständen zur Pflicht.
Regulatorische Einordnung
DAC8 ist Teil einer umfassenden EU-Strategie zur Bekämpfung von Steuervermeidung.
Die Richtlinie erweitert die bisherige Steuertransparenz auf digitale Vermögenswerte und schließt damit eine der letzten großen Kontrolllücken.
Künftig müssen Krypto-Börsen und Wallet-Anbieter detaillierte Informationen zu ihren Kunden erfassen und an die zuständigen Steuerbehörden übermitteln – darunter Steuer-IDs, Bestände, Transaktionsvolumen und Zu- bzw. Abflüsse.
Die Daten werden anschließend automatisiert zwischen allen EU-Mitgliedstaaten ausgetauscht.
Besonders relevant: Die Pflicht gilt auch für Anbieter außerhalb der EU, sofern sie Dienste für europäische Nutzer anbieten. Damit erhält DAC8 globale Tragweite.
Auswirkungen auf Anleger
Für Krypto-Investoren in Deutschland entsteht dadurch erheblicher Handlungsbedarf. Wer in den letzten Jahren Gewinne nicht oder unvollständig angegeben hat, könnte ab 2026 mit Ermittlungen rechnen.
Obwohl DAC8 formal nur neue Transaktionen betrifft, können die gemeldeten Daten Hinweise auf frühere steuerpflichtige Vorgänge liefern.
Für Betroffene bleibt nur ein Weg, um strafrechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Eine rechtzeitige und vollständige strafbefreiende Selbstanzeige, bevor Behörden konkrete Auskunftsersuchen stellen.
Compliance und technologische Trends
Die deutschen Finanzbehörden setzen bereits auf KI-basierte Analysewerkzeuge, um Blockchain-Daten effizient auszuwerten und Auffälligkeiten zu identifizieren.
Mit dem Start von DAC8 dürfte dieser Trend weiter an Bedeutung gewinnen. Für Krypto-Dienstleister bedeutet dies einen erheblichen Aufwand.
Systeme, Reporting-Prozesse und Datenstrukturen müssen bis 2026 umfassend modernisiert werden. Anleger wiederum kommen um eine saubere steuerliche Dokumentation künftig nicht mehr herum.