Amal Bell Amal Bell
3 min. Lesedauer

Bitcoin-Gegner Schiff verklagt FIOD-Direktor wegen „falscher Anschuldigung“

Peter Schiff verklagt niederländischen Ermittlungsdienst

icon-finance
Finanz Nachric…
Bitcoin-Gegner Schiff verklagt FIOD-Direktor wegen „falscher Anschuldigung“

Foto: Sirozy / Shutterstock.com

Die Achtung der Rechtsstaatlichkeit und Transparenz ist ein zentraler Pfeiler europäischer Werte und Institutionen. Wenn europäische Behörden in internationale Streitigkeiten verwickelt sind, wie im Fall der jüngsten Klage gegen den Generaldirektor des niederländischen Finanzamts für Steuerinformation und -ermittlung (FIOD) in Puerto Rico, steht Europas Glaubwürdigkeit als Vorreiter für faire und rechtmäßige Verfahren auf dem Spiel. Solche Fälle bergen erhebliche Reputationsrisiken für europäische Aufsichtsbehörden und Finanzinstitutionen, die sich negativ auf das Vertrauen von Investoren und die Stabilität des Finanzsektors auswirken können.

Deutsche Börse treibt Tokenisierung voran
Deutsche Börse treibt Tokenisierung voran

Schadensersatz von über 50 Millionen Dollar gefordert

Die Klage wurde von Peter Schiff, einem US-amerikanischen Geschäftsmann und Eigentümer der Euro Pacific Bank, eingereicht. Laut Schiff hätten der FIOD-Chef Niels Obbink und Kollegen des Joint Chiefs of Global Tax Enforcement (J5) zusammengearbeitet, um verleumderische Informationen über ihn und seine Bank zu verbreiten, was zu Millionenschäden führte. Der von Schiff geforderte Schadensersatz beläuft sich auf 49,8 bis 56 Millionen Dollar.

Die J5 spielt in diesem Rechtsstreit eine zentrale Rolle. Dieses internationale Bündnis der Steuerfahndungsbehörden aus den Niederlanden, den USA, Kanada, Großbritannien und Australien wurde 2018 zur Bekämpfung globaler Steuerhinterziehung gegründet. Eine ihrer bedeutendsten Operationen war „Operation Atlantis“, ein mehrjähriges Ermittlungsverfahren, das die Euro Pacific Bank ins Visier nahm.

Operation Atlantis

Die FIOD teilte große Mengen an Informationen mit der J5, was den Auftakt einer jahrelangen Untersuchung bildete. Nach Erkenntnissen dieser Untersuchungen soll die Euro Pacific Bank an Geldwäsche und Steuerhinterziehung beteiligt gewesen sein.

Die US-Steuerbehörde Internal Revenue Service (IRS) versuchte, die Anschuldigungen zu untermauern, scheiterte jedoch. Daher wurde Schiff nie formell angeklagt. Trotz fehlender Beweise hielt die J5 eine Pressekonferenz ab, auf der sie ihre Ergebnisse präsentierte. Am selben Tag ordnete die Finanzaufsicht von Puerto Rico (Oficina del Comisionado de Instituciones Financieras, OCIF) an, dass die Bank ihre Aktivitäten aufgrund unzureichender Finanzierung einstellen müsse. Diese Ereignisse führten zur Liquidation der Bank, ein Prozess, der Jahre später noch andauert.

Die digitale Euro kommt: Das ist der Zeitplan der Europäischen Bank
Die digitale Euro kommt: Das ist der Zeitplan der Europäischen Bank

Anschuldigungen werden bestritten

Schiff weist die Vorwürfe der Geldwäsche und Steuerhinterziehung entschieden zurück. Er räumt jedoch ein, dass die Bank finanzielle Probleme hatte. Um dies zu beheben, zahlte er persönlich 2 Millionen Dollar ein und plante weitere Investitionen von 7 Millionen Dollar. Zudem hatte er einen Käufer gefunden, der bereit war, die angeschlagene Bank zu übernehmen.

Schiff wirft der J5, insbesondere der IRS, vor, seine Reputation vorsätzlich beschädigt zu haben. Die Pressekonferenz diente seiner Meinung nach dazu, die Bank ungerechtfertigt zu diskreditieren und das gescheiterte Ermittlungsverfahren als Erfolg darzustellen. Nach Jahren der Untersuchung gäbe es laut Schiff immer noch keine Beweise für die ursprünglichen Anschuldigungen.

Klage gegen mehrere Parteien

Neben dem FIOD-Direktor und einigen Kollegen hat Schiff auch andere Parteien in seiner Klage benannt. Zu den Beklagten gehören die IRS, die OCIF, zwei Zeitungen und mehrere Journalisten. Die betroffenen Medien sind The New York Times aus den USA und The Age aus Australien, denen Schiff vorwirft, sich unrechtmäßig in seine Geschäftsaktivitäten eingemischt zu haben.

Darüber hinaus behauptet Schiff, dass IRS-Beamte aktiv an der Erstellung der OCIF-Pressemitteilung mitgewirkt haben. Dies gehe aus E-Mails hervor, die er über einen Antrag gemäß dem Freedom of Information Act erhalten habe. Mit seiner Klage hofft Schiff, nach all den Jahren Gerechtigkeit zu erlangen. Angesichts seiner Entschlossenheit scheint der Fall definitiv ein Nachspiel zu haben.

Diesen Artikel teilen
  • Share on Twitter
  • Share on Telegram
  • Share on Facebook
Autor:
Über den Autor:
Amal Bell

Amal Bell schreibt seit Februar 2024 für Crypto Insiders. Ihr Interesse an Kryptowährungen und Blockchain-Technologie wurde durch die tiefgehende Transparenz und das Potenzial für Dezentralisierung inspiriert. Sie spezialisiert sich auf das Management von Mining-Nodes, Investitionen und das Schreiben von Smart Contracts. Amal glaubt fest an eine vielversprechende Zukunft für Kryptowährungen und Blockchain, die Innovation und breitere Akzeptanz bringen werden.

Gerade eingetroffen
Trending
Analyst warnt: Bitcoin könnte auf 72.000 $ fallen
165.000 Krypto-Anleger verlieren ihr Investment
  • 30/10/2025
  • 2 Min. Lesedauer
Silber schlägt Bitcoin – fast unbemerkt
Silber schlägt Bitcoin – fast unbemerkt
  • 30/10/2025
  • 3 Min. Lesedauer
Neuer Solana-Fonds stark gefragt – doch der Kurs fällt trotzdem
Neuer Solana-Fonds stark gefragt – doch der Kurs fällt trotzdem
  • 30/10/2025
  • 3 Min. Lesedauer
Warum fällt der Bitcoin-Kurs heute so stark?
Warum fällt der Bitcoin-Kurs heute so stark?
  • 30/10/2025
  • 2 Min. Lesedauer
Trotz guter Nachrichten fließen Gelder aus Bitcoin-Fonds
Trotz guter Nachrichten fließen Gelder aus Bitcoin-Fonds
  • 30/10/2025
  • 3 Min. Lesedauer

Trending Finanz Nachrichten

Neue Hype-Aktie – der nächste GameStop-Hype?
Neue Trend-Aktie – der nächste GameStop-Hype?
  • 31/10/2025
  • 3 Min. Lesedauer
Deutsche Börse treibt Tokenisierung voran Mit der Einführung der Plattform D7 DLT für tokenisierte Wertpapiere wird die Emission und Verwaltung von Anleihen auf Basis der Distributed-Ledger-Technologie (DLT) erheblich vereinfacht. Diese Innovation ermöglicht Banken und Unternehmen eine flexible und effiziente Handhabung ihrer Wertpapiere – sowohl digital als auch tokenisiert – und entspricht vollständig der Verordnung über Wertpapierzentralverwahrer (CSDR). D7 DLT vereinfacht Tokenisierung von Anleihen D7 DLT ergänzt die bereits bestehende digitale Emissionsplattform D7 von Clearstream und bietet den Nutzern die Freiheit, ihre Digitalisierungsstrategie nach eigenem Tempo und Technologiepräferenz zu gestalten. https://twitter.com/FintechCH/status/1985656289217696072 Zunächst wird die Plattform auf dem internationalen Markt eingeführt und steht Emittenten von Clearstream Banking S.A. zur Verfügung, wodurch das Eurobond-Angebot mit neuen Finanzierungsinstrumenten wie Commercial Papers (CPs) und Medium-Term Notes (MTNs) erweitert wird. Dank der Blockchain-Technologie können die Emissionen jetzt schneller und transparenter abgewickelt werden, was insbesondere bei kurzfristigen Finanzierungen große Vorteile bringt. EZB-Trials zeigen Potenzial von D7 DLT Die Plattform wurde bereits im Rahmen der Tests und Experimente der Europäischen Zentralbank (ECB Trials) im Jahr 2024 erprobt. Dabei konnten verschiedene komplexe Anwendungsfälle erfolgreich umgesetzt werden, darunter Intraday-Repo-Transaktionen und die Verwaltung digitaler Zentralbankwährungen (CBDC). Wenn du mehr über die Zentralbankwährung erfahren möchtest und wissen willst, wie es damit in Europa aussieht, dann schau hier rein. Diese Erfolge sind ein Beleg für die Skalierbarkeit und Innovationskraft von D7 DLT und unterstreichen die Vorreiterrolle von Clearstream im Bereich der digitalen Kapitalmarktinfrastruktur. Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit Google Cloud, die als strategischer Innovationspartner die sichere Infrastruktur und das technische Know-how zur Verfügung stellt. Dieses Zusammenspiel aus technologischem Fortschritt und regulatorischer Compliance öffnet neue Perspektiven für den europäischen Kapitalmarkt und ebnet den Weg für eine effizientere, sicherere und transparentere Zukunft des Finanzwesens.
Deutsche Börse treibt Tokenisierung voran
  • 04/11/2025
  • 2 Min. Lesedauer
Der digitale Euro nimmt Gestalt an: Die EZB gibt ihren Zeitplan bekannt
Die digitale Euro kommt: Das ist der Zeitplan der Europäischen Bank
  • 02/11/2025
  • 2 Min. Lesedauer

Wissensbasis

Wissensbasis

Wissensbasis