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„Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas“ ist eine beliebte Redewendung. Ein flämischer Unternehmer trieb es jedoch zu weit. Zwischen all dem Glitzer und Glamour der Glücksspielstadt verhaftete die Polizei den 47-jährigen Cain Ransbottyn. Die amerikanischen Behörden nahmen ihn auf belgisches Ersuchen fest, unter Verdacht der Geldwäsche.
Kurz in die Kamera lächeln
Die U.S. Immigration and Customs Enforcement (ICE) von Salt Lake City hat den flüchtigen belgischen Unternehmer Cain Ransbottyn verhaftet. Dies gab die Behörde vergangenen Donnerstag bekannt. Ziemlich schnell folgte auch ein Foto der Verhaftung. Der Unternehmer sitzt in einem Auto und blickt mit mürrischem Gesicht in die Linse. Die ICE teilte die Nachricht der Verhaftung auf „X“:
WANTED FUGITIVE: ICE SLC Las Vegas Sub-Office arrested Cain Ransbottyn, 47, of Belgium in Las Vegas, Nevada. He is wanted in Belgium for money laundering. pic.twitter.com/4F6pEGiO9X
— ICE Salt Lake City (@EROSaltLakeCity) May 21, 2025
Der Name Ransbottyn könnte bei manchen Belgiern eine Glocke läuten lassen. Einst machte er sich als größter Pornoanbieter bei den südlichen Nachbarn einen Namen. In den letzten Jahren richtete er sein Visier auf Krypto. Auf LinkedIn nannte sich der Mann sogar einen „Kryptowährungs-Evangelisten“.
Monatelang hielt er mich hin und hing eine Geschichte nach der anderen auf. So behauptete er zu einem bestimmten Zeitpunkt beispielsweise, dass die russische Mafia hinter ihm her sei, weil er zehn Millionen Euro von ihnen verspielt habe.
Der Geschädigte erzählt, dass er durch die Betrugspraktiken psychisch in Bedrängnis geraten ist. Sein Anwalt hofft daher, dass der verhaftete belgische Unternehmer schnell zur Verantwortung gezogen wird:
Wir hoffen, dass die Justizbehörden alles daran setzen werden, damit sich dieser Mann in unserem Land verantworten muss, angesichts des enormen Chaos, das er hier hinterlassen hat.
Frühere Verurteilungen
Unsere südlichen Nachbarn suchten bereits länger nach Ransbottyn. Der Vierziger hat einiges auf dem Kerbholz. So verurteilte ihn das Gericht in Antwerpen 2022 wegen Geldwäsche, Veruntreuung von Vermögenswerten und der Schaffung künstlicher Kredite.
Der flämische Kriminelle erhielt eine Gefängnisstrafe von fünfzehn Monaten und ein Berufsverbot von fünf Jahren. Außerdem musste er eine Geldstrafe von 8000 Euro zahlen, zusätzlich zur Rückzahlung von über 130.000 Euro an Schulden.
In Belgien wurde es Ransbottyn offensichtlich zu heiß unter den Füßen. Der Unternehmer ergriff die Flucht. Dennoch verurteilte ihn das Gericht in Antwerpen Ende 2023 zur Zahlung von über einer Million Euro an einen geschädigten Geschäftsmann. Der Betrüger war natürlich weit und breit nicht zu sehen, geschweige denn dass der Geschädigte eine Reaktion auf Nachrichten oder Anrufe an den belgischen Unternehmer erhielt.
Krypto-Cowboy teilt Reichtum in den sozialen Medien
Jahrelang gelang es den Behörden nicht, den geflüchteten Unternehmer zu finden. Dies, obwohl er nicht gerade untergetaucht war. Der Kriminelle teilte sein Luxusleben nur zu gerne in den sozialen Medien. So wurden seine Follower regelmäßig mit Fotos von teuren Autos verwöhnt.
Der Belgier ließ es sich auch regelmäßig in Dubai gut gehen. Er schwamm dort nach Herzenslust in Infinity-Pools, aß Fünf-Gänge-Menüs und stieß mit dem teuersten Champagner in der Bar an. Dennoch tauschte Ransbottyn die Vereinigten Arabischen Emirate, heutzutage ein Krypto-Hub, gegen das amerikanische Las Vegas ein. Alles Glück hat ein Ende, denn die Glücksspielstadt erwies sich schließlich als seine Endstation.