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Der amerikanische Chipgigant Nvidia hat angekündigt, einen Verlust von 5,5 Milliarden Dollar aufgrund neuer Exportbeschränkungen zu erwarten, die von der Trump-Regierung verhängt wurden. Diese Beschränkungen verbieten den Export von Nvidias fortschrittlichen H20 KI-Chips nach China, es sei denn, eine spezielle Lizenz wird erteilt.
Der H20-Chip wurde speziell entwickelt, um früheren Exportregeln zu entsprechen und war das fortschrittlichste KI-Produkt, das Nvidia legal nach China exportieren konnte. Die neuen Beschränkungen, die auf unbestimmte Zeit in Kraft bleiben, sollen verhindern, dass diese Chips in chinesischen Supercomputern und militärischen Anwendungen eingesetzt werden. Durch die Nachricht stürzte der Aktienkurs von Nvidia stark ab.
Aktienmärkte färben sich rot
Nach der Ankündigung fielen die Aktien von Nvidia um fast sechs Prozent. Andere Chiphersteller wie AMD blieben ebenfalls nicht verschont und sahen ihre Aktien um 7,1 Prozent fallen. Beide erholen sich inzwischen wieder etwas von dem Schock.

Die weltweiten Aktienmärkte reagierten negativ auf die Aktiennachrichten. In Hongkong fiel der Hang Seng-Index, der die Entwicklung des Aktienmarktes in Hongkong widerspiegelt, um zwei Prozent. Europäische Futures deuteten auf eine schwache Eröffnung hin, und auch an der Wall Street wurden Rückgänge erwartet. Der niederländische AEX steht 0,7 Prozent im Minus, nachdem er sich im Laufe des Tages etwas erholen konnte.
Die neuen Exportbeschränkungen haben auch den Kryptomarkt beeinflusst. Investoren sorgen sich, dass der eskalierende Handelskrieg zwischen den USA und China eine Bremse für Blockchain und KI-Krypto darstellt.
Einige KI-Token wie SingularityNET (AGIX) fielen nach der Nachricht um vier Prozent. Auch Bitcoin (BTC) zeigte einen leichten Rückgang von zwei Prozent und Ethereum (ETH) vier Prozent. Analysten weisen darauf hin, dass geopolitische Unsicherheit oft zu erhöhter Volatilität im Kryptosektor führt.
Folgen für die Chipindustrie
Die neuen Exportbeschränkungen treffen nicht nur Nvidia, sondern haben breitere Auswirkungen auf die weltweite Chipindustrie. Analysten warnen, dass solche Maßnahmen zu Störungen in der Lieferkette führen und die Entwicklung von KI verlangsamen können. Zudem könnten sie die Spannungen zwischen den USA und China weiter verschärfen.
Nvidia hat angekündigt, bis zu 500 Milliarden Dollar in den Bau von KI-Supercomputern in den USA über die nächsten vier Jahre zu investieren, als Reaktion auf die Beschränkungen und um die inländische Produktion zu stärken.
Die Maßnahmen der USA legen noch einmal offen, wie stark die geopolitischen Spannungen zunehmen. Dabei wird die Angst vor einer Rezession immer größer nach den wirtschaftlichen Daten, die alles andere als rosig aussehen.