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Ethereum (ETH) kann aufatmen: Paul Atkins, der neue Vorsitzende der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC), hat öffentlich erklärt, dass Ethereum seiner Einschätzung nach kein Wertpapier ist.
Damit entgeht Ethereum einem ähnlichen Rechtsstreit wie XRP, das jahrelang im Visier der SEC stand. Was bedeutet diese Entwicklung für den Kryptomarkt in den USA?
Ethereum ist laut SEC-Spitze kein Wertpapier – XRP-Szenario offenbar abgewendet
In einem Interview am 21. Juli äußerte Atkins, dass Ethereum nicht unter das US-amerikanische Wertpapierrecht falle. Vielmehr sei es – wie auch Bitcoin (BTC) – als digitale Rohstoffanlage (Commodity) zu betrachten.
Dieses juristische Detail ist von zentraler Bedeutung: Wertpapiere unterliegen der strengen Aufsicht der SEC, insbesondere bei Registrierungspflichten und Offenlegungspflichten. Commodities hingegen fallen unter die Zuständigkeit der Commodity Futures Trading Commission (CFTC), die deutlich weniger regulierend eingreift.
Für Ethereum bedeutet das konkret: Kein akuter Rechtsstreit, keine drohenden SEC-Klagen. Anders als im Fall von XRP, wo die SEC seit 2020 rechtlich gegen Ripple vorging. Der zentrale Vorwurf: Ripple habe nicht registrierte Wertpapiere verkauft. Ripple hingegen argumentierte, XRP sei lediglich eine digitale Währung.
Im Jahr 2023 erzielte Ripple einen Teilerfolg: Ein US-Gericht entschied, dass der Handel von XRP auf öffentlichen Börsen durch Privatanleger nicht als Wertpapiertransaktion gelte.
Allerdings könne XRP im institutionellen Umfeld durchaus als Security betrachtet werden. Der Rechtsstreit ist noch immer nicht vollständig abgeschlossen, und die regulatorische Unsicherheit bleibt bestehen.
Ein deutliches Signal für die US-Krypto-Regulierung
Die Aussage von Paul Atkins stellt zwar kein offizielles SEC-Statement dar, gibt aber einen ersten, deutlichen Hinweis auf den neuen regulatorischen Kurs unter seiner Führung. Atkins ist in der Krypto-Szene kein Unbekannter: Er war Co-Vorsitzender der Token Alliance der Chamber of Digital Commerce und beriet internationale Projekte in Fragen der Regulatorik.
Seine Haltung gilt als pro-Krypto – und das spiegelt sich in seiner Rhetorik wider. Laut Atkins sei es Ziel der SEC, Raum für Innovation zu schaffen, ohne sofort mit rechtlichen Maßnahmen zu drohen. Er bezeichnete die Kryptoindustrie als „eine natürliche Weiterentwicklung der Finanzmärkte“ – ein Ton, den man von der SEC bisher selten hörte.
Für das Ethereum-Ökosystem ist diese Einschätzung nicht nur eine juristische Entlastung, sondern ein bedeutender Schritt für die weitere Adaption in den USA. Atkins betonte, dass Ethereum „ein zentrales Element für viele andere digitale Vermögenswerte“ darstellt – eine klare Anerkennung der strategischen Bedeutung von Ethereum im Web3- und DeFi-Sektor.
Die Einschätzung von Atkins könnte wegweisend für die zukünftige Regulierung von Kryptowährungen in den USA sein. Während XRP weiter mit Unsicherheiten kämpft, sendet Ethereum in dieser Woche ein starkes, bullishes Signal an den Markt.