Gino Presti Gino Presti
3 min. Lesedauer

„Krypto wird gekapert“ – Ethereum-Konferenz in Amsterdam schlägt Alarm

Ethereum-ETH
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Foto: ETHDam III Media Kit

Während der dritten Ausgabe von ETHDam, einer jährlichen Konferenz in Amsterdam über Ethereum (ETH) und dezentrale Technologie, verschob sich der Fokus von Innovation und Adoption zu einer dringenderen Frage:

Wie bewahren wir die Kernwerte von Krypto in einer Welt, in der digitale Kontrolle immer weiter zunimmt?

In Panels und Diskussionen wurde deutlich, dass das Fortbestehen eines freien digitalen Ökosystems von zwei wesentlichen Bedingungen abhängt: Privatsphäre und Benutzerfreundlichkeit.

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Die Gefahren digitaler Staatskontrolle

Aaron Day, verbunden mit der Daylight Freedom Foundation, ergriff das Wort während ETHDam.

Er sprach über den Aufstieg von Stablecoins, Kryptowährungen gekoppelt an den Wert von Fiatwährungen wie dem Dollar, und Central Bank Digital Currencies (CBDCs). Das sind auch Stablecoins, aber von einer Regierung ausgegeben.

„Ein Stablecoin ist keine Alternative zum alten System. Es ist das alte System – in digitaler Form“, so Day.

Laut Day liegt der Unterschied zwischen Stablecoins und CBDCs nicht so sehr im Technischen, sondern in der Kontrolle: wer die Spielregeln bestimmt.

Stablecoins werden von Unternehmen ausgegeben, aber oft unter strenger Aufsicht von Regulierungsbehörden und Banken. CBDCs hingegen sind ein direktes Instrument der Regierung. In beiden Fällen gilt laut Day: Die Macht liegt nicht beim Nutzer, sondern bei einer zentralen Partei.

Stablecoins als kontrollierte digitale Tokens

In den Vereinigten Staaten wird Gesetzgebung vorbereitet, die Herausgeber von Stablecoins und anderen Kryptodiensten verpflichtet, ihre Nutzer vollständig zu erfassen: wer du bist, was du kaufst, wann du bezahlst und mit wem du Transaktionen durchführst.

Eine vergleichbare Verpflichtung gilt bereits in Europa unter DAC8, wo Kryptounternehmen Transaktionen von Nutzern an das Finanzamt melden müssen.

„Es spielt keine Rolle, ob deine digitale Währung von der Regierung oder von einer kommerziellen Einheit ausgegeben wird. Die Kontrolle bleibt dieselbe.“

Der Kern seines Arguments: Stablecoins sind keine echte Krypto. Ihnen fehlt Dezentralisierung und Privatsphäre, und sie bilden eher einen Schritt in Richtung Regierungskontrolle – eine direkte Bedrohung für die Freiheit, die Krypto einst schützen sollte.

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Kontrolle durch die Hintertür

Laut Day wird die Bedrohung erst wirklich deutlich, wenn Geld vollständig programmierbar wird. Das bedeutet, dass Regeln daran geknüpft werden können, die bestimmen, wo, wann und wie viel du ausgeben darfst.

Denk an Geld, das nur in genehmigten Geschäften ausgegeben werden darf oder das verfällt, wenn du es nicht innerhalb einer bestimmten Zeit verwendest.

„Sie nennen es einen Stablecoin,“ sagt er, „aber tatsächlich ist es ein CBDC durch die Hintertür.“

Viele dieser digitalen Münzen – auch die von kommerziellen Parteien – können eingefroren, zurückgezogen oder eingeschränkt werden, basierend auf Richtlinien von Regierungen oder Unternehmen. Damit sind sie kaum von Zentralbankgeld in digitaler Form zu unterscheiden.

ETHDam 2025 ruft nicht nur zur Wachsamkeit auf, sondern vor allem zum Handeln.

Die Botschaft ist klar: Wer an Freiheit glaubt, kann es sich nicht leisten, an der Seitenlinie zu bleiben.

Anstatt passiv zuzusehen, wie digitale Kontrolle zunimmt, ruft ETHDam zum Handeln auf: Baue Alternativen, investiere in Privatsphäre und nutze Technologie, die Menschen Autonomie gibt. Nicht aus Angst, sondern aus Überzeugung: Freiheit besteht nur weiter, wenn wir sie aktiv verteidigen.

Die Zukunft von Krypto liegt laut Day nicht in Finanzprodukten, sondern in der Wiederherstellung der Trennung zwischen Geld und Staat.

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Über den Autor:
Gino Presti

Gino Presti ist seit März 2024 bei Crypto Insiders. Seit 2017 ist er aktiv im Kryptowährungshandel und hat sich ein umfangreiches Wissen über den Kryptomarkt angeeignet. Ginos fundiertes Verständnis und seine Begeisterung für Kryptowährungen motivieren ihn, aktuelle Trends und Entwicklungen kontinuierlich zu verfolgen und sein Wissen mit einem breiteren internationalen Publikum zu teilen.

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