Foto: r.classen / Shutterstock
Der Kryptomarkt zeigt sich aktuell tiefrot, und Ethereum (ETH) gehört zu den am stärksten betroffenen Coins. Dies führt zu gegensätzlichen Strategien bei großen Akteuren: Während einige verkaufen, nutzen andere die Kursdelle zum massiven Nachkauf.
Besonders auffällig: Jeffrey Wilcke, einer der Mitgründer von Ethereum, hat ETH in Millionenhöhe an eine Börse transferiert. Gleichzeitig stocken Whales – also Großinvestoren – ihre Bestände massiv auf.
Whales nutzen die Schwäche zum Einstieg
Trotz eines Kursrückgangs von rund 13 Prozent in der vergangenen Woche herrscht bei institutionellen Marktteilnehmern offenbar kein Mangel an Vertrauen. Im Gegenteil: Sie sehen die aktuellen Preise als attraktive Kaufgelegenheit.
Laut Daten von Lookonchain haben innerhalb von nur zwei Tagen mindestens 15 große Wallets zusammen mehr als 406.000 ETH erworben – ein Volumen im Wert von rund 1,36 Milliarden US-Dollar. Unter den Käufern befinden sich bekannte Namen wie Kraken, Galaxy Digital, BitGo und der Broker FalconX.
Es ist nicht das erste Mal, dass Whales so massiv zuschlagen. Ende August flossen bereits innerhalb von drei Tagen über 937 Millionen Euro in Ethereum.
Anfang September wurde zudem ein Whale beobachtet, der einen Großteil seiner Bitcoin-Position in Ethereum umschichtete – wodurch sich sein ETH-Bestand auf fast 3,5 Milliarden Euro erhöhte.
Jeffrey Wilcke bewegt ETH zur Börse
Während Whales ihre Bestände ausbauen, gibt es auch Bewegungen in die andere Richtung. Ethereum-Mitgründer Jeffrey Wilcke hat laut Lookonchain rund 1.500 ETH – im Gegenwert von über 5 Millionen Euro – an Kraken überwiesen. Die Transaktion erfolgte just zu dem Zeitpunkt, als ETH von 4.000 auf etwa 3.900 US-Dollar zurückfiel.
Es ist nicht das erste Mal, dass Wilcke größere Summen bewegt. Bereits Anfang des Jahres transferierte er ETH im Wert von mehr als 7,5 Millionen Euro zur Börse – in der Vergangenheit sogar eine einzelne Transaktion über 223 Millionen Euro.
Ob er die Coins tatsächlich verkauft hat, ist unklar. Zwar gelten Überweisungen an Börsen meist als Hinweis auf Verkaufsabsichten, doch Wilcke hatte in der Vergangenheit auch größere Beträge von Exchanges zurück auf eigene Wallets transferiert.
Allerdings deutete er selbst zuletzt auf weitere Verkäufe hin. Auf X kommentierte er, dass er in Zukunft möglicherweise „mehr verkaufen“ werde.
Wilcke war von 2013 bis 2018 an der Entwicklung von Ethereum beteiligt. Anschließend gründete er Grid Games, wo er heute als CEO und CTO tätig ist.