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Der Kryptomarkt leuchtet knallgrün, mit Ethereum als absoluter Blickfang. Der Kurs ist in den letzten anderthalb Tagen um fast 40 Prozent gestiegen. Für solche Zahlen müssen wir sehr weit in der Zeit zurückgehen. Sogar Bitcoin wird derzeit umgehauen, und das bietet erneute Hoffnung auf eine Altseason – auf die Investoren schon so lange warten.
ETH stellt BTC in den Schatten
Ethereum-Besitzer werden mit einem guten Gefühl ins Wochenende gehen. Schon seit Mittwochnacht lässt sich der Kurs durch nichts und niemanden aufhalten. Von 1.800 $ ist er bereits auf fast 2.500 $ gestiegen, ein Plus von gut 38 Prozent.
Ethereum bekommt seit langer Zeit viel Kritik, weil der Kurs so enttäuschend ist. Besonders wenn man ihn neben den von Bitcoin legt. Aber gestern war Ethereums bester Tag seit dem 24. Mai 2021. Und im Verhältnis zu Bitcoin war es sogar sein bester Tag seit dem 4. Januar 2021.
Der ETH/BTC-Chart – der dieses Verhältnis zwischen Ethereum und Bitcoin darstellt – hat gestern sogar einen wichtigen technischen Durchbruch erzielt. Analyst CryptoAmsterdam teilte dies heute Morgen mit seinen über 130.000 X-Followern.
Pack it up boys, our 4-year long parabolic uptrend just broke down. pic.twitter.com/gI4sZx3dLL
— CryptoAmsterdam (@damskotrades) May 9, 2025
„Räumt auf, Jungs, unser vier Jahre dauernder parabolischer Aufwärtstrend ist gerade durchbrochen worden“, so der Analyst.
Genau genommen bezieht er sich auf den ETH/BTC-Kurs, aber umgekehrt. Seit langem stieg er innerhalb einer nach oben gebogenen parabolischen Struktur. In diesem Fall bedeutet das, dass Ethereum strukturell schlechter abschnitt als Bitcoin.
Dieser Trend ist nun durchbrochen, was ein mögliches Signal dafür ist, dass es jetzt Ethereums Zeit ist, die Krone zu übernehmen. Aber gleichzeitig müssen wir noch vorsichtig sein. Es ist natürlich noch zu früh, um von einer Trendwende anhand nur einer Kerze zu sprechen.
Erster Schritt zur Altseason?
Sollte Ethereum in der kommenden Zeit weiter an Boden gegenüber Bitcoin gewinnen, könnte das durchaus gute Nachrichten für den breiteren Altcoinmarkt bedeuten. In früheren Zyklen erwies sich eine solche Entwicklung nämlich als Auftakt für eine blühende Altseason – eine Periode, in der Altcoins massenhaft besser abschneiden als Bitcoin selbst.
Historisch gesehen beobachten wir dann eine deutliche Verschiebung: Das Kapital fließt zuerst von Bitcoin zu Ethereum (sichtbar in der steigenden ETH/BTC-Ratio), und von dort verlagert sich die Aufmerksamkeit schrittweise auf den Rest des Marktes. Zuerst profitieren dann die größeren Altcoins wie Ripple, Solana und Cardano – gefolgt von einer Welle des Interesses an kleineren und spekulativeren Tokens.
Ob wir auch diesmal einen vergleichbaren Zyklus erleben werden, ist alles andere als sicher. Mit der zunehmenden institutionellen Adoption von Bitcoin und der politischen Unsicherheit rund um die Präsidentschaft von Donald Trump ist es schwer vorherzusagen, wie sich die kommenden Monate entfalten werden. Für jetzt können wir jedenfalls die schönen Anstiege genießen.