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Vitalik Buterin, Mitbegründer von Ethereum, spricht sich für ein vereinfachtes Design des Ethereum-Protokolls aus. Seiner Meinung nach kann Ethereum viel von der Struktur von Bitcoin lernen.
Ethereum soll dem Vorbild von Bitcoin folgen
In einem aktuellen Blogbeitrag erklärt Buterin, dass die Stärke von Bitcoin gerade in der Einfachheit seines Netzwerks liegt: „Selbst ein kluger Schüler könnte das gesamte Bitcoin-Protokoll verstehen.“ Diese Verständlichkeit sieht er als entscheidenden Vorteil für die Stabilität und Sicherheit eines Blockchain-Netzwerks.
Ethereum hingegen ist im Laufe der Jahre zunehmend komplex geworden. Neue Funktionen wie Proof-of-Stake haben das Netzwerk zwar vorangebracht, laut Buterin jedoch auch unnötig verkompliziert.
Diese technische Komplexität führe zu längeren Entwicklungszeiten, höheren Kosten und einem größeren Fehlerpotenzial. „Ethereum hat sich häufig gegen Einfachheit entschieden – manchmal auch wegen meiner eigenen Entscheidungen“, gesteht er ein.
Buterins Appell kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Ethereum deutlich an Boden gegenüber Bitcoin verloren hat. Seit 2022 ist der Wert von Ethereum im Verhältnis zu Bitcoin um ganze 76 % gefallen. Das hat innerhalb der Ethereum-Community zu Unzufriedenheit und dem Ruf nach einer grundlegenden Umstrukturierung geführt.
Einfacheres Ethereum soll skalierbarer werden
Buterins Vision ist es, Ethereum künftig ebenso transparent und verständlich wie Bitcoin zu gestalten – mit einer simpleren Struktur, die weniger Wartung und weniger Spezialwissen erfordert.
Er plant, die Basis des Netzwerks, die sogenannte Layer 1, stark zu vereinfachen – unter anderem durch das Entfernen unnötiger technischer Komponenten und die Einführung effizienterer Standards. Ein vereinfachtes Netzwerk sei nicht nur leichter zu pflegen, sondern auch besser skalierbar. Weniger komplexe Systeme sind laut Buterin zuverlässiger, besser prüfbar und für Entwickler leichter zugänglich.
Das soll zu schnellerer Innovation, geringeren Fehlerquellen und weniger Abhängigkeit von einer kleinen Gruppe von Experten führen, die das System in seiner Gänze verstehen. In seinen Worten:
„Einfachheit ist in vielerlei Hinsicht vergleichbar mit Dezentralisierung.“
Dezentralisierung bedeutet, dass ein Netzwerk von einer Vielzahl unabhängiger Teilnehmer gesteuert wird – ohne zentrale Instanz. Das erhöht die Verlässlichkeit und reduziert das Risiko von Manipulation oder Ausfällen.
Was den Zeitrahmen betrifft, rechnet Buterin mit einer schrittweisen Umsetzung über einen Zeitraum von fünf Jahren.