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Nach einer Phase starker Kursanstiege notiert Ethereum (ETH) heute im Minus. Der Rückgang wirkt wie eine gesunde Marktbewegung und ist teilweise auf die Schließung spekulativer Positionen zurückzuführen. Großinvestoren hingegen sehen den niedrigeren Preis als ideale Kaufgelegenheit.
Überhitzter Markt führt zu logischer Ethereum-Korrektur
Der Ethereum-Kurs liegt zum Zeitpunkt dieses Artikels bei 3.786 Euro – ein Rückgang von knapp 4 % innerhalb der letzten 24 Stunden. Für Anleger, die in den letzten Wochen nur grüne Zahlen sahen, dürfte das ein kurzer Schreckmoment sein.

Doch dieser Rückgang kommt nicht überraschend. Erst kürzlich erreichte Ethereum ein neues Allzeithoch von fast 4.950 US-Dollar. Nach einem so schnellen und starken Anstieg ist es völlig normal, dass der Markt eine Verschnaufpause einlegt. Experten sprechen von einer „Korrektur“, bei der der Preis ein gesünderes, stabileres Niveau sucht.
Ein wesentlicher Auslöser für die beschleunigte Abwärtsbewegung war die Liquidation von Long-Positionen. Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt um Wetten auf steigende Kurse – häufig mit geliehenem Kapital. Händler setzen auf eine zukünftige Preissteigerung.
Fällt der Kurs jedoch statt zu steigen, werden diese Positionen automatisch und mit Verlust geschlossen, um die geliehenen Mittel abzusichern. Gestern wurden laut Daten von Coinglass solche Positionen im Wert von fast 689 Millionen Euro liquidiert.
Diese massive Verkaufswelle erzeugt zusätzlichen Verkaufsdruck – was den Kurs weiter nach unten treibt.
„Smart Money“ nutzt den Dip als Einstieg
Während einige Kleinanleger in Panik verkaufen, sehen erfahrene Marktteilnehmer den aktuellen Rückgang als klare Einstiegschance. Dieses sogenannte „Smart Money“ kauft, wenn die Preise niedrig sind.
Analyst Tom Lee, CEO von Fundstrat Capital, äußerte auf X die Einschätzung, dass „der Ethereum-Boden innerhalb weniger Stunden erreicht sein könnte.“ Das deutet darauf hin, dass er nur von einer kurzen Korrektur ausgeht.
Diese Einschätzung wird durch Großtransaktionen gestützt. Krypto-Analyst Lennaert Snyder berichtete, dass ein Whale – also ein Großinvestor – kürzlich Ethereum im Wert von über 110 Millionen Euro gekauft hat.
Auch das Unternehmen BitMine tätigte gestern erneut Ethereum-Käufe im Millionenbereich. Das Unternehmen hatte zuvor geäußert, dass es einen möglichen Kursanstieg bis auf 25.000 Euro für realistisch hält.
Darüber hinaus investieren auch institutionelle Akteure weiter – darunter der Vermögensverwalter BlackRock. Laut SoSoValue flossen allein gestern 382 Millionen Euro in US-basierte Ethereum-ETFs.
Für die einen Schmerz, für die anderen eine Chance
Zusammengefasst: Der Rückgang von Ethereum heute ist auf zwei Hauptfaktoren zurückzuführen – eine logische Korrektur nach den jüngsten Rekordhochs sowie eine Kettenreaktion ausgelöst durch die Liquidation spekulativer Long-Positionen.
Kurzfristig mag dies zu roten Zahlen führen, doch große und professionelle Investoren sehen darin eine klare Kaufgelegenheit. Das zeigt: Das Vertrauen in die Zukunft von Ethereum bleibt trotz der aktuellen Marktdynamik ungebrochen stark.