Foto: Crypto Michaël/Youtube
Michaël van de Poppe, einer der profiliertesten Kryptoanalysten, erkennt eine kaum beachtete Dynamik im Markt: Der Fokus verlagert sich allmählich von Bitcoin (BTC) in Richtung Ethereum (ETH).
Diese Entwicklung scheint jedoch von den meisten Marktteilnehmern kaum wahrgenommen zu werden. Warum? Laut Van de Poppe liegt das an der weiterhin stark negativen Grundstimmung am Markt.
Von Bitcoin zu Ethereum
In einem aktuellen Video verweist Van de Poppe auf ein Dokument des bekannten Bitcoin-Analysten Willy Woo. Dieser ist der Meinung, dass der Kryptomarkt in eine neue Phase eintritt – eine, die von Ethereum dominiert wird.
Van de Poppe stimmt Woo grundsätzlich zu, weist aber darauf hin, dass wir uns derzeit erst am Anfang dieser Umstellung befinden.
„Der Grund, warum wir aktuell eine Bewegung hin zu Ethereum sehen – oder gar von einem Ethereum-Markt sprechen können – liegt in den veränderten makroökonomischen Rahmenbedingungen.
Der US-Dollar wird schwächer, und die wirtschaftliche Erholung beginnt.
Die ersten Anzeichen sehen wir bereits an den besseren Renditen von Ethereum“, so Van de Poppe.
Seit seinem Jahrestief am 9. April bei 1.472 US-Dollar ist Ethereum um 71,34 Prozent gestiegen – eine starke Performance, die bislang jedoch kaum Aufmerksamkeit erhält.
Der Markt leidet noch unter Bearmarkt-Trauma
Laut Van de Poppe liegt das Desinteresse an Ethereums Aufschwung am anhaltenden Pessimismus vieler Investoren. Die negativen Erfahrungen des Frühjahrs wirken nach.
„Obwohl Ethereum sich in den letzten Monaten klar verbessert hat, stecken viele Anleger emotional noch immer im PTSD der Baisse fest.“
Um jedoch eine echte Altcoin-Saison – das sogenannte Altseason – einzuläuten, müsse Ethereum weiter Stärke beweisen:
„Wenn wir die Altcoin-Saison wollen, auf die alle warten, dann muss Ethereum als Erstes besser performen.“
Ethereum-ETFs zeigen Stärke – aber altseason noch nicht erreicht
Ein weiteres positives Signal für Ethereum sind die neuesten Daten der Ether Spot ETFs. Laut Farside Investors verzeichneten diese zuletzt eine Rekordserie: 19 Tage in Folge mit Kapitalzuflüssen – insgesamt 1,37 Milliarden US-Dollar. Das entspricht etwa 35 % der gesamten Zuflüsse seit dem Start im Juli 2024.
Ein deutliches Zeichen dafür, dass institutionelle Investoren zunehmend Interesse an Ethereum zeigen.
Dennoch sei es laut Van de Poppe noch zu früh, um von einem bevorstehenden Altcoin-Boom zu sprechen. Andere Marktindikatoren deuten weiterhin auf eine starke Dominanz von Bitcoin hin.
So liegt der aktuelle Wert des Altcoin Season Index, der die Performance von Altcoins mit der von Bitcoin über 90 Tage vergleicht, bei nur 23 von 100 Punkten. Damit befinden wir uns laut diesem Maßstab klar in einer Bitcoin-dominierten Phase.
Es braucht mehr als nur ETF-Zuflüsse
Ethereum zeigt deutlich positive Signale – sowohl im Kursverlauf als auch durch institutionelles Interesse. Doch ein nachhaltiger Wechsel hin zu einer Ethereum-Zeit, wie ihn Willy Woo erwartet, steht noch aus.
Die Altcoin-Saison ist noch nicht da – aber die Weichen könnten langsam gestellt werden.