Foto: Orhan Akkurt/Wall Street
Ethereum litt lange unter einem Imageproblem und einer schwer verständlichen Erzählweise, die bei institutionellen Investoren kaum Anklang fand.
Es scheint, dass dieses Problem nun gelöst ist. Doch stimmt das wirklich? Dem wollen wir heute nachgehen.
Das Problem mit Ethereum
Matt Hougan, Chief Investment Officer bei Bitwise, erklärte gegenüber Cointelegraph, dass Ethereum Schwierigkeiten hatte, traditionelle Investoren zu gewinnen. Großanleger interessieren sich vor allem für zusätzliche Einnahmequellen.
Hougan sagte dazu:
„In den letzten Jahren hatte Ethereum ein Erzählproblem bei den großen Investoren an der Wall Street. Warum hat Ethereum einen Wert? Ist es ein Wertspeicher? Liegt es daran, dass Coins verbrannt werden? Sind das Erträge? Oder stammen sie aus dem Staking? Die Wall Street konnte das nicht klar einordnen.“
Die Lösung für Ethereum
Unternehmen, die Ethereum als strategische Reserve in ihre Bilanz aufnehmen und es staken, um Erträge zu erzielen, haben dieses Erzählproblem gelöst. Indem sie den Coin in einem digitalen Paket halten, können sie traditionellen Investoren etwas anbieten, das diese nachvollziehen können.
Sobald das Verständnis vorhanden ist, folgen Kapitalzuflüsse und die Adoption beschleunigt sich. Wenn ein Unternehmen große Mengen Ethereum kauft und staket, ziehen die daraus resultierenden Erträge Investoren an, die Geschäftsmodelle mit laufenden Einnahmen gewohnt sind.
Seit Ethereum in den Kryptomarkt eingetreten ist, hat es eine enorme Entwicklung durchgemacht – heute fließen Milliarden an Investitionen von großen Institutionen in die Blockchain. Diese Entwicklung ging schnell voran.
Die Risiken von Ethereum-Reserven
Wenn ein Unternehmen Ethereum als strategische Reserve nutzt und es staket, ist das nicht ohne Risiko. Hougan warnte davor, Ethereum durch die Ausgabe von Anleihen oder Aktien zu akkumulieren, da dies zu großem Druck und letztlich zur Insolvenz führen kann.
Er betonte, dass es sinnvoll sei, Ethereum in kleineren Mengen zu kaufen, als Absicherung gegen Inflation. Eine langfristige Strategie ist dabei entscheidend, denn kurzfristig kann der Kurs stark schwanken. Wer zu stark investiert ist, könnte das Unternehmen gefährden.
Hougan relativierte diese Aussagen etwas, indem er ergänzte, dass Unternehmen heutzutage Kursrückgänge gut verkraften können – vorausgesetzt, sie haben mehr auf der Bilanz als nur Ethereum. Selbst Unternehmen, die ausschließlich auf Ethereum setzen, müssten ihre Bestände im schlimmsten Fall schrittweise verkaufen. Dass sie alles auf einmal veräußern müssten, hält er für unwahrscheinlich.