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Ethereum hat eine beeindruckende Rally hinter sich. In nur sechzig Tagen stieg der Kurs von weniger als 1900 Euro auf ein neues Rekordhoch um 4200 Euro. Damit verbucht der größte Altcoin einen Gewinn von über 130 Prozent — aber gleichzeitig nimmt die Diskussion zu, ob dies der Moment ist, um Gewinne mitzunehmen.
Treiber hinter dem Ethereum-Anstieg
Der Anstieg kommt nicht aus dem Nichts. Krypto-Fonds verzeichneten in der Woche bis zum 18. August einen Rekord-Zufluss von 3,2 Milliarden Euro, wovon ganze 2,45 Milliarden zu Ethereum flossen. Damit brach die Coin ein Jahresrekord von 9,38 Milliarden Euro an Zuflüssen. Auch die Rede von Fed-Chef Jerome Powell in Jackson Hole sorgte für zusätzlichen Kaufdruck: direkt nach seinen Worten brach Ethereum intraday zu dem neuen Rekord durch.
Auffällig ist, dass nicht nur Fonds, sondern auch Unternehmen und große Anleger Positionen ausbauen. So kaufte World Liberty, ein Unternehmen mit Verbindungen zu Donald Trump, über 1.000 Ethereum im Wert von 4,27 Millionen Euro.
Aktuell zeigte Ethereum auch bereits, dass institutionelle Käufer immer schneller bei Kurs-Dips zuschlagen, was der Coin ein solides Fundament gibt. Aber auch ein bekannter Bitcoin-Wal rotierte Kapital zu Ethereum, mit inzwischen mehr als 85 Millionen Euro unrealisierten Gewinnen auf einer kombinierten Spot- und Long-Position.
Signale von Gewinnmitnahmen der Ethereum-Anleger
Dennoch gibt es auch negative Ethereum-Nachrichten, denn gleichzeitig nehmen die Zeichen von Verkaufsdruck zu. Um den 19. und 20. August schlug es 180 Grad um und Spot-Ethereum-ETFs registrierten einen Abfluss von fast 170 Millionen Euro.
Auch sieht Ethereum den größten Abfluss aller Zeiten in Aussicht. Über 910.000 Ether — im Wert von 3,3 Milliarden Euro — steht bereit in der Unstaking-Warteschlange, ein Rekord, der späteren Verkaufsdruck suggeriert.
Einige Händler teilen dieses Sentiment offen. So schrieb der beliebte Trader Doctor Profit:
„Ethereum ist mehr als 100 Prozent in einem Monat gestiegen — dies ist ein guter Moment, um große Gewinne sicherzustellen.“
Alle Augen auf Ethereum: durchstoßen oder zurückfallen?
Der Markt steht damit an einem Scheideweg. Einerseits weist der Rekord-Zufluss in ETFs, die Kaufkraft von Walen und die Makro-Unterstützung auf ein solides bullisches Fundament hin. Andererseits gibt es deutliche Zeichen von Gewinnmitnahmen und Angebotsdruck, die eine Korrektur forcieren können.
Ob dies der richtige Moment ist zu verkaufen, hängt vor allem davon ab, wie stark das Kaufinteresse bei diesen Niveaus bleibt.