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Ein US-amerikanisches Unternehmen darf sich ab dieser Woche als der größte institutionelle Ethereumbesitzer bezeichnen. SharpLink ist derzeit das weltweit größte Unternehmen, das sich ausschließlich auf Ethereum als Finanzreserve konzentriert.
SharpLink ist überzeugt, dass ETH in Zukunft eine immer größere Rolle in der Finanzwelt spielen wird. Daher setzt das Unternehmen gezielt auf diese Kryptowährung. Bisher scheint sich diese Strategie auszuzahlen. Doch welche Auswirkungen hat das auf den Ethereum-Kurs?
SharpLink: Der größte institutionelle Ethereumbesitzer
In einer Pressemitteilung erklärte SharpLink am 15. Juli, dass es nun der größte institutionelle Ethereumbesitzer ist. Zwischen dem 7. und 13. Juli kaufte das Unternehmen 74.656 ETH zu einem durchschnittlichen Preis von 2.852 US-Dollar pro Coin. Das entspricht einem Kaufvolumen von rund 156 Millionen US-Dollar bzw. etwa 134 Millionen Euro.
SharpLink Gaming ist ein börsennotiertes Unternehmen mit Fokus auf Sportwetten. Seit Ende Mai baut das Unternehmen gezielt eine Ethereumreserve auf, um seine finanzielle Position zu stärken. Aktuell hält SharpLink insgesamt 280.706 ETH.
Noch vor einer Woche war SharpLink der zweitgrößte institutionelle ETH-Inhaber. Mittlerweile hat das Unternehmen die Ethereum Foundation (EF) überholt. Die EF ist eine gemeinnützige Organisation, die sich für die Weiterentwicklung von Ethereum einsetzt – unter anderem durch Forschung und Förderung. Laut Daten von Arkham Intelligence besitzt die Ethereum Foundation derzeit 202.345 ETH.
Die Strategie von SharpLink
Während viele Unternehmen derzeit auf eine Bitcoinstrategie setzen, richtet SharpLink den Fokus auf Ethereum. Es ist das größte börsennotierte Unternehmen, das Ethereum zur primären Finanzreserve erklärt hat. Das bedeutet, dass es sein „Bargeld“ überwiegend in Ethereum anlegt statt in US-Dollar.
Von den gehaltenen ETH werden 99,7 Prozent gestakt. Beim Staking werden Coins auf dem Netzwerk bei einem Validator hinterlegt. Dieser validiert Transaktionen und sorgt für den Betrieb des Netzwerks. Das Staking trägt somit zur Sicherheit und Stabilität von Ethereum bei.
Ist eine Ethereumstrategie sinnvoll?
Seit der Bekanntgabe, dass Ethereum als primäre Finanzreserve dient, ist die SharpLink-Aktie stark gestiegen. In den vergangenen zwei Monaten legte sie sogar um 880 Prozent zu.
Gleichzeitig sorgte die Ethereumstrategie aber auch für Kritik – insbesondere im Juni, als der Aktienkurs scharf fiel. Nicht alle sind überzeugt davon, dass die Ausgabe neuer Aktien zur Finanzierung weiterer ETH-Käufe ein sinnvoller Weg ist.
Experten warnen, dass die Verwässerung der Aktienstruktur zu einem Wertverlust führen kann. Mehr ausgegebene Aktien bedeuten, dass der Wert der einzelnen bestehenden Aktien sinkt – und nicht jedes Unternehmen kann solche Effekte kompensieren. Richtig riskant wird es, wenn der Marktwert der Aktien unter den Wert der Ethereumbestände fällt.