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Der Preis von Ethereum (ETH) ist in den vergangenen Monaten stark gefallen. Während Bitcoin (BTC) inzwischen wieder bei 94.000 US-Dollar notiert, hat Ethereum Schwierigkeiten, die Marke von 2.000 US-Dollar zurückzuerobern. Analysen von Fidelity Digital Assets zeigen jedoch, dass mehrere Indikatoren darauf hindeuten, dass der ETH-Kurs einen Boden erreicht hat. Zudem deuten sie darauf hin, dass Ethereum derzeit unterbewertet ist. Könnte also bald ein Anstieg über die 2.000 US-Dollar-Marke bevorstehen?
Ethereum-Kurs hatte es im ersten Quartal schwer
Ethereum verlor im ersten Quartal 2025 rund 45 Prozent seines Wertes. Im Januar lag der Kurs noch bei 3.579 US-Dollar, mittlerweile steht er bei etwa 1.800 US-Dollar. Die zuvor erzielten Gewinne verdampften rasch, und es zeigten sich bärische Signale für ETH.
Im März bildete sich sogar ein sogenanntes „Death Cross“ – ein technisches Signal, das auf weitere Kursrückgänge hindeuten kann. Dies tritt auf, wenn der 50-Tage-Durchschnitt deutlich unter den 200-Tage-Durchschnitt fällt.
Fidelity sieht Chancen für die größte Kryptowährung nach Bitcoin
Trotz der schwachen Kursentwicklung zeigt sich Fidelity Digital Assets optimistisch bezüglich der künftigen Preisentwicklung von Ethereum. „Ethereum scheint derzeit günstig bewertet – das könnte eine Gelegenheit für Investoren sein.“
Diese Einschätzung stützt sich unter anderem auf die sogenannte MVRV-Z-Score. Dieser Wert gibt Aufschluss darüber, ob eine Kryptowährung über- oder unterbewertet ist. Anfang März lag dieser Score bei –0,18, was auf eine Unterbewertung hinweist. Historisch betrachtet signalisiert ein derart niedriger Wert, dass sich der Markt nahe eines Tiefpunkts befindet.
Ein weiterer wichtiger Indikator war der Net Unrealized Profit/Loss (NUPL), der im März bei null lag. Dieser Wert zeigt, ob Investoren im Gewinn oder Verlust stehen – in diesem Fall herrschte ein Gleichgewicht. Solche Phasen deuten oft darauf hin, dass Anleger kapitulieren und verkaufen, was einem bevorstehenden Kursaufschwung vorausgehen kann.
ETH-Inhaber im Verlust und Bodensignale erkennbar
Derzeit liegt der durchschnittliche Kaufpreis von ETH bei rund 2.020 US-Dollar. Der aktuelle Kurs liegt etwa 10 Prozent darunter. Das bedeutet, dass viele Investoren derzeit nicht realisierte Verluste haben – sie halten ETH, stehen jedoch „auf dem Papier“ im Minus.
Normalerweise gilt das als negatives Signal, doch Fidelity bewertet die Situation anders. Die realisierte Preisbasis (also der durchschnittliche Kaufpreis der gehaltenen ETH) ist nur um etwa 3 Prozent gesunken, während der Marktpreis um 45 Prozent gefallen ist.
Das deutet laut Fidelity darauf hin, dass vor allem kurzfristige Investoren verkauft haben, während langfristige Halter ihre Positionen beibehalten haben. Dies wird als Anzeichen dafür gewertet, dass ein Markttief erreicht ist oder sich der Kurs zumindest in einer starken Unterstützungszone befindet.
Dennoch ist Vorsicht geboten – auch Fidelity weist darauf hin. Im Jahr 2022 fiel der ETH-Kurs ebenfalls unter die realisierte Preisbasis und sackte danach weiter ab. Damals blieb die Erholung für längere Zeit aus. Das zeigt erneut: Es lässt sich nie mit absoluter Sicherheit sagen, ob ein Kurs seinen endgültigen Boden bereits erreicht hat.