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Der Preis von Bitcoin stagniert bereits seit einiger Zeit knapp über 100.000 Dollar. Warum gelingt es dem Kurs nicht, weiter zu steigen?
Charles Edwards, Gründer von Capriole Investments, hat darauf eine Antwort.
Alte Bitcoinbesitzer steigen aus, während Wall Street einsteigt. Dieser Stuhltanz hält den Kurs derzeit in Schach.
Alte Garde verkauft, institutionelle Akteure kaufen
Seit Anfang Mai steht Bitcoin wieder über 100.000 Dollar, aber es gelingt einfach nicht, die Zone zwischen 110.000 und 112.000 Dollar zu durchbrechen.
Daher fragt sich der Markt, was das Wachstum von Bitcoin bremst. Edwards teilt eine Grafik, die das Problem möglicherweise offenbart.
People are wondering why BTC has been stuck at $100K so long, despite the institutional FOMO. Despite what X news might suggest, it’s because Bitcoin OGs (long-term holders) have been dumping on Wall St since the ETF Launch in January 2024, unloading their positions.
In April… pic.twitter.com/0qYOiX2vqE
— Charles Edwards (@caprioleio) June 29, 2025
Die Grafik zeigt die Wachstumsraten der Bitcoinhalter. Daraus geht hervor, dass die Zahl der neuen Halter in den letzten sechs Monaten stark gestiegen ist. Dabei handelt es sich vor allem um Unternehmen, die Bitcoin ihren Reserven hinzufügen.
Aber diese neue Gruppe kommt nicht zusätzlich zu den bestehenden Investoren; sie füllt vor allem die Lücke, die entstanden ist, weil Langzeithalter und frühe Anleger ihre Positionen reduziert haben.
Damit wird deutlich, dass vor allem frühe Anleger seit der Einführung der US-Spot-Bitcoin-ETFs im Januar 2024 begonnen haben, ihre Bitcoin zu verkaufen.
Schneeballeffekt durch große Bitcoinkäufe
Laut Edwards steht der Kryptomarkt am Beginn einer neuen Phase, die von großen institutionellen Akteuren angetrieben wird.
Strategy (MicroStrategy) stand lange Zeit allein da, aber mittlerweile taucht fast täglich ein neues Unternehmen auf, das diese Strategie übernimmt.
So investiert das britische Bergbauunternehmen Panther Metals Plc. nun in Bitcoin. Auch das Immobilienimperium Cardone Capital des bekannten Investors Grant Cardone hat einen Bitcoinkauf getätigt.
Viele dieser Unternehmen investieren sofort große Summen. So hat Cardone Capital bei seinem ersten Bitcoinkauf 100 Millionen Dollar investiert.
„Immer mehr Nachahmer betreten den Markt“, so Edwards.
Dadurch könnte die Bedeutung der ETFs sogar in den Hintergrund treten, meint Edwards.
Mit dem Wechsel von Langzeitinvestoren und frühen Anlegern zu großen, institutionellen Akteuren verändert sich auch der Charakter von Bitcoin.
Wo Bitcoin einst als Alternative zum traditionellen Finanzsystem begann, geboren aus Misstrauen gegenüber Banken und Regierungen, sehen wir jetzt, dass genau diese Institutionen Bitcoin massenhaft übernehmen.