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Verursachte Jane Street den Bitcoin-Absturz gestern?

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Verursachte Jane Street den Bitcoin-Absturz gestern?

Foto: Andrey Gorgots / Shutterstock.com

Der Bitcoin (BTC)-Kurs bekam gestern Nachmittag erneut einen kräftigen Schlag nach unten – genau zu dem Zeitpunkt, als der US-Aktienmarkt eröffnete.

Auf sozialen Medien wurde schnell auf die Wall-Street-Handelsfirma Jane Street verwiesen, die laut einigen Stimmen erneut für einen sogenannten 10 a.m. dump verantwortlich gewesen sein soll. Doch stimmt diese Geschichte wirklich?

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„10 a.m. Manipulation“ taucht erneut auf

Laut Berichten auf X fiel der Bitcoin-Kurs innerhalb kurzer Zeit um rund 2.000 US-Dollar, wobei etwa 40 Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung verdampften. Zudem sollen Long-Positionen im Wert von über 130 Millionen US-Dollar liquidiert worden sein.

Bekannte Accounts sprachen von „Manipulation“ und deuteten an, dass große US-Handelshäuser – darunter Jane Street – den Markt nach der Wall-Street-Eröffnung bewusst nach unten drücken.

Jane Street wird in solchen Theorien häufiger genannt, da das Unternehmen ein bedeutender Market Maker ist und eine wichtige Rolle bei US-Bitcoin-ETFs spielt. Die Idee: Kursdruck erzeugen, Liquidationen erzwingen und anschließend günstiger einkaufen.

Daten zeigen ein anderes Bild

Ein genauer Blick auf die Marktdaten zeichnet jedoch ein differenzierteres Bild. Der Bitcoin-Kurs bewegte sich rund um die Eröffnung der US-Börse zunächst stundenlang seitwärts – zwischen 92.000 und 93.000 US-Dollar.

Es gab keine plötzliche oder außergewöhnliche Verkaufswelle exakt um 10:00 Uhr US-Zeit. Der stärkste Rückgang folgte erst später am Tag, gegen Mittag in den USA. Dabei fiel der Kurs kurzzeitig unter 90.000 US-Dollar, bevor eine Stabilisierung einsetzte.

Das deutet eher auf verzögerten Verkaufsdruck hin als auf eine koordinierte Aktion zur Börseneröffnung.

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Futures und Open Interest sprechen gegen große Short-Attacke

Auch der Bitcoin-Futures-Markt liefert wenig Unterstützung für die Manipulationsgeschichte. Das gesamte Open Interest blieb weitgehend stabil.

Auf der CME – der wichtigsten Plattform für institutionellen Handel – war sogar ein leichter Rückgang zu beobachten. Dieses Muster passt eher zu Risikoreduzierung oder Absicherung als zu aggressiven neuen Short-Positionen.

Wenn eine große Partei den Markt bewusst nach unten drücken würde, wäre normalerweise ein klarer Peak oder Einbruch im Open Interest sichtbar. Dieser blieb jedoch aus.

Liquidationen als Hauptursache

Liquidationsdaten bieten eine plausiblere Erklärung. In den vergangenen 24 Stunden wurden Krypto-Positionen im Wert von über 430 Millionen US-Dollar liquidiert – der Großteil davon Long-Positionen.

Bitcoin machte dabei rund 68 Millionen US-Dollar aus, während Ethereum (ETH) sogar noch höhere Liquidationen verzeichnete.

Das deutet auf einen klassischen Leverage Flush hin: Der Markt war stark gehebelt, sodass ein relativ kleiner Rückgang eine Kettenreaktion von Zwangsverkäufen auslöste. Der Kurs beschleunigt dann nach unten, ohne dass dafür ein einzelner dominanter Verkäufer nötig ist.

ETF-Abflüsse verstärken die Bewegung

Auffällig ist zudem, dass US-Bitcoin-ETFs am 11. Dezember zusammen einen Abfluss von rund 77 Millionen US-Dollar verzeichneten – nach mehreren Tagen mit Zuflüssen. Solche Kapitalbewegungen sorgen während der US-Handelszeiten häufig für zusätzliche Volatilität.

Kein Beweis gegen Jane Street

Obwohl das Narrativ rund um „Jane Street und den 10 a.m. dump“ hartnäckig bleibt, gibt es auf Basis der verfügbaren Daten keinen Beweis dafür, dass diese Handelsfirma für den Kursrückgang am Morgen verantwortlich war.

Die Bewegung scheint vielmehr das Ergebnis von aufgebautem Leverage, Liquidationen und breiteren Marktmechanismen rund um die US-Handelszeiten zu sein.

Wie so oft im Kryptomarkt gilt: Scharfe Rückgänge rufen schnelle Erklärungen hervor – doch die Realität ist meist weniger spektakulär. Eine offizielle Bestätigung für Manipulation fehlt, und derzeit deutet alles auf einen Markt hin, der sich schlicht zu stark aufgebläht hatte.

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Über den Autor:
Amal Bell

Amal Bell schreibt seit Februar 2024 für Crypto Insiders. Ihr Interesse an Kryptowährungen und Blockchain-Technologie wurde durch die tiefgehende Transparenz und das Potenzial für Dezentralisierung inspiriert. Sie spezialisiert sich auf das Management von Mining-Nodes, Investitionen und das Schreiben von Smart Contracts. Amal glaubt fest an eine vielversprechende Zukunft für Kryptowährungen und Blockchain, die Innovation und breitere Akzeptanz bringen werden.

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