Foto: Ground Picture/Shutterstock
Die US-Inflation erhält einen deutlichen Impuls durch höhere Importzölle auf Waren aus China. Besonders die Preise für Möbel, Haushaltsgeräte und Freizeitprodukte steigen stark an.
Im Juni lagen die Preise dieser Güter zwischen 1 und 1,2 Prozentpunkten über dem üblichen Niveau für diese Jahreszeit. Was bedeutet diese Entwicklung für den Bitcoin-Kurs?

Trumps Zölle beginnen zu wirken
Es handelt sich um Produkte, die zu einem großen Teil aus China importiert werden. Da frühere Lieferungen vorgezogen und über andere Länder umgeleitet wurden, dauerte es eine Weile, bis die Inflationseffekte der Zölle sichtbar wurden.
Nun scheinen sich diese Effekte jedoch vollumfänglich in den US-Verbraucherpreisen niederzuschlagen.
Auffällig sind insbesondere die Kategorien „Einrichtungsgegenstände“ und „Freizeitgüter“. Diese machen zusammen ein Viertel der Kerninflation in den Vereinigten Staaten aus, was bedeutet, dass sie einen erheblichen Einfluss auf die gesamte Inflationsrate haben.
Die Finanzmärkte rechnen mittlerweile mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für Zinssenkungen durch die US-Notenbank.
Während zuvor noch Zinssenkungen im Umfang von über 50 Basispunkten für dieses Jahr eingepreist waren, liegt dieser Wert inzwischen nur noch bei 38. Diese Aussicht hat den US-Dollar in den vergangenen Tagen deutlich gestärkt.
Die zentrale Frage lautet nun, ob die Federal Reserve in diesem Jahr überhaupt noch Zinssenkungen beschließen wird. Die durch Zölle getriebene Inflation könnte diesen Prozess verzögern oder sogar vollständig zum Erliegen bringen.
Zwei Szenarien für den Bitcoin-Kurs:
Szenario 1: Keine Zinssenkung durch die Fed → Stärkerer Dollar → Druck auf Bitcoin-Kurs
Sollte die Federal Reserve aufgrund der steigenden Inflation in diesem Jahr auf Zinssenkungen verzichten, könnte der Dollar weiter an Wert gewinnen. Ein starker Dollar wirkt sich historisch gesehen negativ auf den Bitcoin-Kurs aus. In einem solchen Umfeld fließt Kapital eher in sichere Dollar-Anlagen als in risikobehaftete Assets wie Bitcoin.
Szenario 2: Strukturelle Inflation führt zur Flucht in Knappheit → Bitcoin als Alternative
Auf der anderen Seite kann anhaltend hohe Inflation das Vertrauen in Fiatwährungen untergraben. Wenn Anleger befürchten, dass die Inflation dauerhaft über dem Zielwert bleibt, könnte Bitcoin als knappes Gut an Attraktivität gewinnen. In diesem Fall könnte der Bitcoin-Kurs von dem anhaltenden Preisdruck in der Wirtschaft profitieren.