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Immer mehr Unternehmen möchten Bitcoin als Reserve in ihrer Bilanz halten. Das französische Technologieunternehmen Sequans Communications, spezialisiert auf Chips für das Internet der Dinge (IoT), hat nun ebenfalls angekündigt, diesen Schritt zu gehen.
Das Unternehmen plant, ganze 384 Millionen US-Dollar aufzubringen, um damit Bitcoin zu kaufen. Die Hälfte des Kapitals soll durch eine Aktienemission generiert werden, die andere Hälfte durch wandelbare Anleihen, die später in Aktien umgewandelt werden können. Das Geld fließt direkt in den Aufbau einer Bitcoinreserve.
Für die Umsetzung arbeitet Sequans mit Swan Bitcoin zusammen, einem Unternehmen, das sich auf das Management von Bitcoin-Treasuries für Firmen spezialisiert hat.
„Unsere Bitcoin-Strategie spiegelt unsere starke Überzeugung wider, dass Bitcoin ein erstklassiges Asset und eine attraktive langfristige Investition ist“, erklärte Sequans-CEO Georges Karam.
Immer mehr Unternehmen folgen der Bitcoinstrategie
Sequans ist nicht das einzige Unternehmen, das diesen Schritt wagt. Laut Daten von BitcoinTreasuries.net halten mittlerweile etwa 240 Unternehmen weltweit Bitcoin in ihrer Bilanz. Diese Zahl wächst exponentiell: Noch vor wenigen Wochen lag sie bei lediglich 124 – eine Verdopplung innerhalb eines Monats. Zusammengenommen besitzen diese Unternehmen rund 4 % des gesamten Bitcoinangebots, was etwa 840.000 Bitcoin entspricht – im Gegenwert von 89,88 Milliarden US-Dollar.
Auch andere Firmen sind dabei, sich mit Bitcoin einzudecken. So sammelte Nakamoto Holdings kürzlich 51,5 Millionen US-Dollar für ihre Bitcoinreserve ein. Und das japanische Unternehmen Metaplanet kaufte erst in dieser Woche 1.111 Bitcoin, um sie der Unternehmensbilanz hinzuzufügen. Damit nähert es sich Tesla an, das als einer der größten börsennotierten Bitcoinbesitzer gilt.
Warum entscheiden sich Unternehmen für eine Bitcoin-Treasury?
Viele Unternehmenslenker betrachten Bitcoin als Schutz vor Inflation und als Möglichkeit, sich von der Abhängigkeit von Zentralbanken zu befreien. Adam Back, ein bekannter Cypherpunk und CEO von Blockstream, schrieb auf X:
„Zeit, ALT’s in BTC oder BTC-Treasury zu tauschen.“
Seiner Meinung nach markiert diese Entwicklung ein neues „Alt-Saison“-Kapitel, in dem Bitcoin wieder stärker in den Mittelpunkt der Kryptoindustrie rückt.
Große Tech-Unternehmen bleiben skeptisch
Dennoch bleiben einige große Konzerne wie Amazon, Meta und Microsoft zurückhaltend. Sie verweisen auf die Volatilität von Bitcoin und die regulatorischen Unsicherheiten im Kryptobereich. Für diese Unternehmen steht der Kapitalerhalt im Vordergrund – nicht spekulatives Wachstum.
Anfang des Jahres hielt Michael Saylor, CEO von Strategy, eine Präsentation bei Microsoft, in der er erläuterte, welche Rolle Bitcoin für das Unternehmen spielen könnte. Dennoch entschieden sich die Aktionäre dagegen, Bitcoin in die Bilanz aufzunehmen.
Saylor selbst bleibt mit seinem Unternehmen der mit Abstand größte Bitcoinbesitzer unter den börsennotierten Firmen – mit ganzen 592.345 Bitcoin im Wert von über 60 Milliarden US-Dollar.