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Stellen Sie sich vor: Sie scrollen durch Truth Social, die Social-Media-Plattform von Donald Trump, und entdecken plötzlich, dass Sie in einen Bitcoin-ETF investieren können.
Klingt nicht besonders realistisch, oder? Doch genau das passiert gerade: Ein Vermögensverwalter mit engen Verbindungen zu Trump hat offiziell einen Antrag bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht.
Trump erweitert sein Krypto-Imperium weiter
Das Krypto-Imperium von Donald Trump scheint noch lange nicht am Ende. Sein Unternehmen plant die Einführung eines eigenen Bitcoin-ETFs, benannt nach seiner Social-Media-Plattform: Truth Social.
Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein börsengehandelter Fonds, der den Kurs eines zugrunde liegenden Vermögenswerts abbildet. In diesem Fall handelt es sich um Bitcoin.
Am 3. Juni reichte die New York Stock Exchange (NYSE) Arca im Namen des Vermögensverwalters Yorkville America Digital einen Antrag bei der SEC ein. Yorkville ist ein Partner der Trump Media & Technology Group.
Donald Trump ist weiterhin der größte Anteilseigner von Truth Social, wenn auch mittlerweile über Umwege.
Da er wieder politisch aktiv ist, hat er seine Anteile in einen Trust übertragen, der von seinem Sohn Donald Trump Jr. verwaltet wird. Damit versucht er, Interessenkonflikte zu vermeiden oder zumindest den Anschein davon zu verhindern.
Wie ist der Bitcoin-ETF aufgebaut?
Der Bitcoin-ETF soll an der NYSE Arca notiert werden, aber Details wie das Börsenkürzel oder die Verwaltungsgebühren sind bisher nicht bekannt.
Es handelt sich um einen sogenannten Spot-ETF, was bedeutet, dass der Fonds echte Bitcoin hält und nicht nur in Derivate wie Futures investiert.

Falls der ETF genehmigt wird, reiht er sich hinter die bereits bestehenden US-amerikanischen Bitcoin-ETFs ein. Derzeit gibt es elf solcher Fonds, wobei der von BlackRock mit Abstand der größte ist. Dieser verwaltet fast 69 Milliarden US-Dollar in Bitcoin für Kunden.
Bewertungsfrist von 240 Tagen
Obwohl der Antrag bei der SEC eingereicht wurde, beginnt die offizielle Bewertungsfrist von maximal 240 Tagen erst mit der Veröffentlichung im Federal Register.
Ab diesem Zeitpunkt muss die SEC innerhalb von 45 Tagen eine erste Entscheidung treffen: Genehmigung, Ablehnung oder Aufschub. Die Behörde kann die Entscheidung mehrfach verschieben, muss aber spätestens nach 240 Tagen ein endgültiges Urteil fällen.
Es ist also gut möglich, dass die SEC erst im Jahr 2026 eine Entscheidung trifft.
Zusätzlich muss der Vermögensverwalter Yorkville eine sogenannte S-1-Registrierungserklärung einreichen. In diesem Dokument wird dargelegt, was das Fondsziel ist, wie er funktioniert, welche Risiken bestehen und wie die Anlegergelder verwaltet werden.
Trump Media will auch Krypto in Videoplattform integrieren
Devin Nunes, CEO der Videostreaming-Plattform Truth+, erklärte kürzlich, dass Trump Media an der Integration eines Krypto-Tokens und einer digitalen Wallet in Truth+ arbeitet.
Der Token soll zunächst für die Bezahlung von Abonnementgebühren verwendet werden und könnte später auch für andere Dienstleistungen eingesetzt werden.
So bauen die Trumps ihr Krypto-Imperium immer weiter aus.