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Die Bedeutung von Krypto Exchange-Traded Funds (ETFs) für den Kryptomarkt kann nicht unterschätzt werden. Die Einführung von Spot Bitcoin (BTC) und Spot Ethereum (ETH) ETFs in 2024 leitete eine neue Phase für den Kryptosektor ein, erinnert aber auch an eine klassische Lektion aus der traditionellen Finanzwelt. Topanalyst Eric Balchunas weist auf eine auffallende Parallele zum Vermächtnis von Jack Bogle, Gründer des Anlage-Riesen Vanguard, hin. Seine Preisstrategie hat Anlegern Milliarden eingespart.
Laut Analysten könnte derselbe „Bogle-Effekt“ jetzt auf den Kryptosektor übertragen werden. Langfristig kann dies große Vorteile für Krypto-Investoren bringen.
Der Bogle-Effekt: niedrige Kosten, große Wirkung
Die Anlagephilosophie von Jack Bogle war im Kern sehr einfach: Anlegen sollte günstig, passiv und transparent sein. Er fand, dass Anlegen dem privaten Investor dienen sollte, nicht den großen Unternehmen. Sein Rat an Investoren war daher: Wer ruhig bleibt und nicht zu viel bezahlt, gewinnt auf lange Sicht.
Durch das Anbieten von Indexfonds zu historisch niedrigen Kosten zwang Bogles Vanguard Konkurrenten, ihre Gebühren ebenfalls zu senken. Das führte zu enormen Einsparungen für Anleger: laut Berechnungen des ETF-Analysten Eric Balchunas sogar mehr als 1.000 Milliarden Dollar.
Balchunas sieht, dass diese Einsparungen aus niedrigeren Verwaltungsgebühren, geringeren Kosten durch niedrigen Portfolio-Umsatz und dem Konkurrenzeffekt, der andere Fondshäuser dazu brachte, ihre Preise ebenfalls zu senken, stammten. Dieses Phänomen nannte Balchunas den „Bogle-Effekt“.
ETFs: die neue Ära in Krypto
Derselbe Effekt zeigt sich jetzt im Kryptosektor seit der Einführung amerikanischer Spot Bitcoin ETFs. Ein ETF ist ein Investmentfonds, der an der Börse gehandelt wird, vergleichbar mit einer Aktie, und der in der Regel einen Korb von Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen oder Kryptowährungen abbildet.
Große Akteure wie BlackRock, Fidelity und Ark Invest sind in einen regelrechten Kostenkrieg verwickelt: Um Anleger anzulocken, senken sie ihre Verwaltungsgebühren weit unter das, was vor Jahren denkbar war. Und die Auswirkungen sind da: Innerhalb weniger Monate flossen fast eine Milliarde Dollar an Kapital in Bitcoin ETFs. Der Wettbewerbsdruck sorgt dafür, dass traditionelle Anbieter ihre Marge begrenzen, genau wie es damals in der Welt der Indexfonds geschah.
Was Jack Bogle vor fünfzig Jahren mit seinem revolutionären Ansatz zu Kostenstrukturen begann, scheint nun in den Kryptosektor einzudringen. Wo Krypto lange noch als risikoreich und volatil bekannt war, beginnt es sich immer mehr als seriöse und erwachsene Anlageoption zu zeigen, mit der private Investoren reich werden können. Die Philosophie von Bogle, die einfach darauf hinausläuft: Wer ruhig bleibt und nicht zu viel bezahlt, gewinnt auf lange Sicht, scheint sich immer mehr auf den Kryptosektor zu übertragen.