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Der Kryptomarkt verändert sich, und nicht nur preislich. Immer häufiger wird mit geliehenem Geld und komplexen Finanzprodukten gehandelt, wodurch Schwankungen schneller und heftiger werden können. Was früher noch eine isolierte Korrektur war, kann nun in eine Kettenreaktion von Liquidationen ausarten. In diesem Artikel erfährst du, wie groß der Hebelmarkt inzwischen ist, was während des scharfen Rückgangs im Oktober schiefging und warum Bitcoin immer mehr zum Mittelpunkt des Marktes wird.
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Der Handel mit Hebel
Laut einer Untersuchung von Glassnode und Fasanara sind die durchschnittlichen täglichen Futures (Terminkontrakte), die pro Tag abgewickelt werden, von 28 Millionen Dollar in Long-Positionen (Wetten auf Anstieg) und 15 Millionen Dollar in Short-Positionen im vorherigen Zyklus auf nun 68 Millionen Dollar Long und 45 Millionen Dollar Short gestiegen.
Am 10. Oktober 2025 war dies am deutlichsten zu sehen. Forscher nannten dies „Early Black Friday“, einen Ausverkauf sowohl von Bitcoin als auch Altcoins. Während dieser Schnäppchenjagd wurden mehr als 640 Millionen Dollar an Long-Positionen liquidiert (erzwungene Aufgabe der Position) pro Stunde.
Bitcoin fiel an diesem Tag von 121.000 auf 102.000 Dollar und das Open Interest (gesamter ausstehender Kontraktwert) verlor 22 Prozent innerhalb von 12 Stunden, von 50 auf 39 Milliarden Dollar.
Die Aktivitäten am Futures-Markt zeigten ein Handelsvolumen von 69 Milliarden Euro im Oktober 2025. 90 Prozent davon betrafen Perpetual Futures (durchlaufende Terminkontrakte):
Wie in der obigen Abbildung zu sehen ist, ist der Handel mit Futures in Bitcoin seit Ende 2023 explodiert. Die höchsten Volumina siehst du bei einem stark steigenden Bitcoin-Kurs.
Kapitalströme zu Bitcoin
Das Spot-Handelsvolumen (Handel ohne Hebel) hat sich seit dem vorherigen Zyklus verdoppelt. Laut dem Bericht von Glassnode ist dies auf 8 bis 22 Milliarden Dollar pro Tag gestiegen. Während des Crashs vom 10. Oktober erreichten Spot-Volumina des Bitcoin-Handels 7,3 Milliarden Dollar pro Stunde, mehr als dreimal die Spitzen der letzten Zeit. Trader stiegen damals ein, um den Dip zu kaufen, anstatt aus dem Markt zu flüchten.
Laut Glassnode bedeutete die Einführung der Spot-Bitcoin-ETFs (Exchange Traded Funds, börsengehandelte Fonds) Anfang 2024, dass die Kursbildung von Bitcoin auf den Kassamarkt verlagert wurde, während Hebel immer mehr in Futures eingebaut wird. Dadurch zog Bitcoin immer mehr Marktanteil auf sich und sahen wir die Bitcoin-Dominanz (Marktanteil) von 38,7 auf 58,3 Prozent steigen.
Der monatliche Zufluss zu Bitcoin betrug zwischen 40 und 190 Milliarden Dollar. Dies sorgte für eine Kapitalinjektion von 1,1 Billionen Dollar seit dem Tiefpunkt des vorherigen Zyklus im Jahr 2022, mehr als alle vorherigen Zyklen zusammen. Laut Glassnode deutet dies auf einen reiferen und institutionell verankerten Markt hin.
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