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Unter börsennotierten Unternehmen gibt es einen eindeutigen Trend, ihre Finanzstrategie gezielt auf Bitcoin (BTC) auszurichten. Nun folgt ein spanisches Kaffeeunternehmen, das aktuell mit finanziellen Schwierigkeiten kämpft. Für manche Unternehmen scheint Bitcoin ein Wundermittel zu sein, das die finanzielle Position stärkt. Doch ein Experte warnt auch vor möglichen negativen Auswirkungen einer Bitcoin-Strategie.
Vanadi Coffee kündigt Bitcoin-Strategie an
Vanadi Coffee, eine spanische Kaffeekette, hat am vergangenen Sonntag angekündigt, in Bitcoin zu investieren. Die Aktionäre haben eine Investition von einer Milliarde Euro genehmigt. Damit passt die Kaffeekette ihre Strategie an und konzentriert sich ab sofort voll auf die Bitcoin-Akkumulation.
Mit diesem Schritt reiht sich das Unternehmen in die ständig wachsende Zahl von Firmen mit einer Bitcoin-Strategie ein – dabei gilt Strategy (vormals MicroStrategy) als großes Vorbild. „Das Unternehmen orientiert sich an internationalen Erfahrungen, die bereits von anderen börsennotierten Herausgebern angewendet wurden“, heißt es in der Mitteilung von Vanadi Coffee.
Mittlerweile besitzt Vanadi Coffee bereits vierundfünfzig Bitcoin, darunter einen aktuellen Zukauf von zwanzig Bitcoin zum durchschnittlichen Preis von 93.760 Euro pro Coin. Die in Spanien registrierte Bit2Me verwaltet derzeit den Bestand.
Rettung durch Bitcoin oder möglicher Untergang?
Die Bitcoin-Strategie erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem das Unternehmen hohe Verluste verzeichnet, wie aus Daten von BME Growth hervorgeht. Der Umsatz steigt zwar, doch die Liquidität sinkt auf Jahresbasis deutlich. Vanadi Coffee betrachtet Bitcoin als langfristige Investition und alternative sichere Anlage und hofft, durch diese Investition für Investoren attraktiver zu werden.
Eine Bitcoin-Strategie ist jedoch keine Zauberformel für finanzielle Probleme. Es wurde nun eine Kapitalerhöhung um fünfzig Prozent genehmigt, wodurch das Unternehmen mehr Aktien auf den Markt bringen darf. Das führt allerdings zu einer Verwässerung, da bestehende Aktien damit faktisch weniger wert sind. Dies kann am Ende gerade zu einem Wertverlust führen.
Finanzexperte Matthew Sigel, Leiter der Forschung im Bereich digitale Vermögenswerte bei VanEck, warnt vor diesen Folgen einer solchen Bitcoin-Strategie. Dies gilt vor allem für Unternehmen, deren Aktien weniger wert sind oder genauso viel wert sind wie der Bitcoin-Bestand des Unternehmens.
Vanadi Coffee befindet sich damit genau in dem Szenario, vor dem Sigel warnt. Zudem bestehen die grundlegenden Probleme im Unternehmen weiter fort, die ursprünglich zu den aktuellen finanziellen Schwierigkeiten geführt haben.