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Das Beschäftigungswachstum in den Vereinigten Staaten ist in den letzten Monaten stark abgekühlt. So stark sogar, dass die amerikanische Zentralbank aus diesem Grund beschloss, ihren Leitzins zu senken. Gestern kam das ADP-Beschäftigungswachstum mit einem negativen Wert von -32.000 Stellen herein. Das entspricht dem größten Rückgang seit März 2023.
ADP payrolls for September: -32k
Largest decline since March 2023 pic.twitter.com/TdoIFUfJ67
— Kevin Gordon (@KevRGordon) October 1, 2025
Lustigerweise scheint sich Bitcoin keine Sorgen zu machen, denn der Kurs entwickelt sich bislang eisenstark. Ist das etwas, worüber man sich Sorgen machen sollte?
Ist die amerikanische Wirtschaft wirklich schwach?
Viele Analysten behaupten, dass die amerikanische Wirtschaft stark ist, und verweisen dafür beispielsweise auf das GDPNow-Modell der Atlanta Federal Reserve, das ein Wirtschaftswachstum von über drei Prozent für diesen Moment vorhersagt.
Holy. Shit.
Atlanta Fed is now projecting that Q3 GDP will be +3.9%… a massive expansion.
The US economy is running HOT.🔥 pic.twitter.com/a6rLYWdLsy
— Geiger Capital (@Geiger_Capital) September 26, 2025
Aber widersprechen diese Arbeitsmarktdaten nicht dieser Geschichte? Steuert die amerikanische Wirtschaft nicht auf eine Rezession zu durch die Schwächung des Arbeitsmarktes?
Es ist unbestreitbar, dass der Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten abkühlt, aber laut Experten müssen wir uns vorerst keine Sorgen über ein ernsthaftes Problem für den Bitcoin-Kurs machen.
Keine Sorgen über die amerikanische Wirtschaft?
Erstens warnt Bloomberg-Expertin Anna Wong, dass wir die Ergebnisse von ADP mit einem großen Körnchen Salz nehmen müssen. Sie gaben nämlich selbst an, diesmal auf einen weniger verfeinerten Datensatz als normal zurückgreifen zu müssen, wodurch die Zahlen besonders roh und möglicherweise irreführend sind.
On ADP data, the most crucial explanation of the decline: „“The most recent release of the QCEW contained a higher-than-normal number of missing or redacted values for establishment size by NAICS sector and geography subgroups. This required the benchmark to be calculated at a… https://t.co/6GzrarxqIa
— Anna Wong (@AnnaEconomist) October 1, 2025
Zweitens ist die Situation am Arbeitsmarkt zwar schlechter als während des Panikmoments von 2024, wodurch die Zentralbank beschloss, eine Jumbo-Zinssenkung durchzuführen, aber die langfristigen Zinsen stehen noch immer über dem Niveau von damals.
Labor on the surface is objectively worse than what we saw in the summer of 2024.
Bond yields are still higher.
Inflation risk is still greater than recession risk. pic.twitter.com/786Yi48Piz
— Market Radar (@themarketradar) October 1, 2025
Der Markt sagt eigentlich: Die Gefahr einer neuen Inflationswelle oder Überhitzung wiegt schwerer als das Risiko einer Rezession.
Wenn der Markt sich tatsächlich Sorgen über eine Rezession macht, dann wirst du den 10-Jahres-Zins auf amerikanische Staatsanleihen wie einen Backstein fallen sehen, wie wir das im Sommer 2024 sahen. Jetzt sehen wir das noch nicht. Fazit: Der Markt macht sich noch keine Sorgen.