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Die Handelsplattform Robinhood erwägt noch immer, ob sie selbst Krypto als Teil ihrer Unternehmensreserven halten soll. Obwohl dies laut dem Unternehmen besser zur Krypto-Community passen würde, zweifelt das Management, ob der Kauf von Bitcoin (BTC) auch im Interesse der Aktionäre ist.
Zweifel über Bitcoin in der Bilanz
Während einer Präsentation der Quartalszahlen ließ Shiv Verma, Vizepräsident für Finanzen und Strategie bei Robinhood, wissen, dass das Thema intern intensiv diskutiert wird. Shiv Verma:
„Wir haben hierfür viel Zeit aufgewendet“, sagte er. „Wir finden es wichtig, mit der Community im Einklang zu sein, und wir sind ein großer Akteur im Krypto-Bereich. Aber wir fragen uns auch: Ist dies das Richtige für unsere Aktionäre?“
Verma bezieht sich auf das Phänomen der sogenannten Krypto-Treasury-Unternehmen, Firmen, die einen Teil ihres Kapitals in Krypto investieren, meist Bitcoin. Das Modell erhielt dieses Jahr viel Aufmerksamkeit, nachdem große Akteure wie Metaplanet und Strategy enorme Gewinne durch ihren Bitcoin-Besitz erzielten. Dadurch stiegen auch ihre Aktien stark im Wert, was andere Unternehmen dazu veranlasste, eine ähnliche Strategie zu erwägen.
Nun scheint der Hype um Bitcoin-Treasury-Unternehmen bei Aktionären auf dem Rückzug zu sein. Die Aktien von Metaplanet und Strategy gehen in den letzten Monaten deutlich zurück. Bei Metaplanet ist dadurch eine bemerkenswerte Situation entstanden: Der Wert des Unternehmens liegt niedriger als der Wert ihres BTC-Bestands.
Kein Grund für BTC-Käufe
Durch den nachlassenden Erfolg von Bitcoin-Treasuries scheint Robinhood vorsichtiger zu sein, in BTC zu investieren. Laut Verma würde der Kauf von Bitcoin oder anderen Kryptos in der Bilanz „sicherlich Vorteile haben, weil man enger mit der Community verbunden ist“, aber es gibt auch eine Kehrseite. Verma:
„Es bindet Kapital. Wir investieren derzeit in neue Produkte, Wachstum und Engineering. Ist das nicht eine bessere Verwendung unseres Geldes?“
Die Zahlen, die Robinhood am Mittwoch bekannt gab, geben dem Unternehmen vorerst wenig Grund zur Eile. Die Einnahmen im dritten Quartal verdoppelten sich im Vergleich zum Vorjahr auf 1,1 Milliarden Euro. Besonders Krypto trug erheblich zu diesem Ergebnis bei, mit einem Umsatz von 232 Millionen Euro, über 300 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Dennoch will Robinhood den Schritt zu einem eigenen Krypto-Treasury noch nicht gehen. Verma stellte fest, dass Aktionäre, die Bitcoin besitzen wollen, dies einfach über Robinhood selbst tun können. Laut Verma wird die Diskussion innerhalb des Unternehmens vorerst weitergehen. Für jetzt scheint Robinhood vor allem vom Handel mit Krypto profitieren zu wollen, nicht vom eigenen Besitz.