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Ein ehemaliger australischer Polizist dachte, seine Rente durch Investitionen in Kryptowährung zu schützen. Stattdessen verlor er seine kompletten Ersparnisse an einen raffinierten Betrüger in Thailand. Die Geschichte zeigt, wie selbst Menschen mit jahrelanger Erfahrung im Aufspüren von Kriminellen Opfer moderner Krypto-Betrügereien werden können.
Von Freundschaft zur Falle
Michael Reinecke, ein pensionierter Beamter aus Queensland, lernte über soziale Medien einen Mann kennen, der sich als erfolgreicher Krypto-Unternehmer ausgab. Dieser „Alex“, vermutlich ein Deutscher mit Wohnsitz in Phuket, baute über ein Jahr lang eine freundschaftliche Beziehung zu Reinecke auf.
Langsam führte Alex ihn in die Welt der Krypto-Investitionen ein. Er zeigte überzeugende Grafiken und Dashboards und versprach monatliche Renditen von fünf bis zehn Prozent.
Das klingt natürlich für viele Menschen attraktiv, aber solche hohen und stabilen Renditen sind in der Praxis fast immer unrealistisch und oft ein Zeichen von Betrug. Nach mehreren Treffen entschied Reinecke, seine Lebensersparnisse zu überweisen.
Kurz danach behauptete Alex, dass die Handelsplattform abgestürzt sei und sein Telefon gestohlen wurde, wodurch das Geld angeblich verschwunden war. Danach verschwand er spurlos. All dies gab die thailändische Polizei über eine Fahndungsmeldung bekannt.
Warum gerade Pensionäre oft Ziel von Krypto-Betrügern sind
Diese Betrügereien, bei denen Betrüger erst eine Vertrauensbasis aufbauen, bevor sie zuschlagen, werden Pig Butchering Scams genannt und kommen in der Kryptowelt immer häufiger vor.
Pensionäre und Expats sind oft das Ziel, weil sie häufig über Ersparnisse verfügen und manchmal weniger Erfahrung mit digitalen Währungen haben.
Die Betrüger verwenden meist vier Techniken: über Social Engineering gewinnen sie Vertrauen durch den Aufbau von Freundschaften oder romantischen Beziehungen, dann machen sie unrealistische Versprechungen stabiler, hoher Renditen, erstellen Fake-Plattformen, die professionell und echt aussehen, und verschwinden, sobald das Geld überwiesen ist.
In 2025 ist die Anzahl verlorener Kryptoguthaben durch Hacker und Betrügereien bereits um fast 89 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Sicherheitsunternehmen warnen daher, Investitionsplattformen immer bei offiziellen Aufsichtsbehörden zu überprüfen und Krypto in Hardware-Wallets zu speichern.
Die über 40 Millionen thailändischen Baht von Michael Reinecke waren für ein Haus und ein Café in Thailand bestimmt. Stattdessen blieb er mittellos und verbittert zurück.
Seine Geschichte ist eine harte Erinnerung daran, dass in Krypto nicht nur Wissen, sondern auch gesundes Misstrauen unverzichtbar ist.