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Pakistan sorgt für Aufsehen in der Krypto-Community: Das Land plant, eine nationale strategische Bitcoin-Reserve aufzubauen. Damit folgt Pakistan dem Beispiel von Ländern wie El Salvador – und möglicherweise auch den Vereinigten Staaten.
Ein radikaler Kurswechsel
Bemerkenswert ist die Nachricht vor allem deshalb, weil Pakistan bis vor Kurzem noch eine stark krypto-feindliche Haltung einnahm. Damals betonten politische Entscheidungsträger wiederholt, dass digitale Vermögenswerte niemals legalisiert würden. Nun scheint die Regierung ihre Haltung grundlegend zu ändern.
Die neue Ausrichtung wurde in der vergangenen Nacht auf der Bitcoin-2025-Konferenz in Las Vegas bekannt gegeben. Bilal Bin Saqib, Leiter des pakistanischen Kryptorats, erklärte, dass das Land an der Einrichtung einer strategischen Bitcoin-Reserve arbeitet.
In seiner Rede sagte er, dass die Regierung Pakistans dem Beispiel der Vereinigten Staaten folge und eine pro-krypto-freundliche Gesetzgebung begrüße. Seine Worte:
„Heute ist ein historischer Tag. Ich verkünde, dass die pakistanische Regierung eine eigene, staatlich verwaltete Bitcoin-Strategic-Reserve aufbauen wird. Und wir möchten den Vereinigten Staaten danken – sie haben uns dazu inspiriert.“
Die Regierung betonte, dass die Bitcoins in der nationalen Reserve nicht verkauft werden.
„Diese Wallet – die nationale Bitcoin-Wallet – ist nicht für Spekulation oder Hype gedacht. Wir werden diese Bitcoins halten und sie niemals, wirklich niemals verkaufen“, so Bin Saqib.
Wie viele Bitcoins Pakistan tatsächlich halten will, ist bislang noch unklar.
Frühere Ablehnung gegenüber Kryptowährungen
Diese Ankündigung ist besonders überraschend angesichts der vorherigen Haltung der Regierung, die sich entschieden gegen Kryptowährungen ausgesprochen hatte. Noch vor Kurzem hieß es, dass Kryptowährungen in Pakistan niemals legalisiert würden. Dies änderte sich jedoch, als sich die Regierung intensiver mit dem Thema auseinandersetzte.
Im Februar 2025 wurde erstmals über die Gründung eines „Nationalen Krypto-Rats“ berichtet – mit dem Ziel, die Entwicklung und Regulierung des Kryptomarkts zu überwachen. Der Rat schlug mehrere Initiativen vor, darunter:
- Nutzung überschüssiger Energie für Mining von Bitcoin,
- Errichtung von Rechenzentren und
- Aufbau einer nationalen Kryptoreserve.
Erst in diesem Monat teilte der Rat mit, dass 2.000 Megawatt überschüssige Energie für Rechenzentren bereitgestellt werden sollen, die Bitcoin-Mining und High-Performance-Computing betreiben.
Binance-Gründer als Berater
Der ehemalige CEO von Binance, Changpeng Zhao (bekannt als CZ), wurde im April zum strategischen Berater des Kryptorats ernannt.
Eine prominente Besetzung – CZ verfügt über langjährige Erfahrung im Kryptobereich und war viele Jahre CEO der größten Kryptobörse der Welt.
Seine Aufgabe: Beratung zu Krypto-Regulierung, Blockchain-Infrastruktur und der Einführung digitaler Vermögenswerte.
Zudem hat das pakistanische Finanzministerium die Digital Asset Authority ins Leben gerufen. Diese Institution wird die Regulierung von Kryptoplattformen überwachen und Lizenzen an Anbieter vergeben, die in Pakistan tätig sein möchten.