Foto: Rido/Shutterstock
Die Kluft zwischen Kleinanlegern (Retail) und größeren Investoren (Sharks) scheint sich zunehmend zu vergrößern. Während Kleinanleger abwarten, wie sich der Markt entwickelt, greifen die Sharks in dieser Woche kräftig zu.
Sharks kaufen 65.000 Bitcoin
Laut dem Analyseplattform CryptoQuant haben sogenannte Sharks, also Halter von 100 bis 1.000 Bitcoin, während des jüngsten Rückgangs auf etwa 100.000 US-Dollar ganze 65.000 Bitcoin gekauft.
Sie setzten ihre Käufe sogar fort, als der Kurs bereits wieder bei 112.000 US-Dollar stand. Insgesamt besitzen diese Sharks nun 3,65 Millionen Bitcoin.
Es deutet sich eine deutliche Spaltung zwischen kurzfristigen Tradern und Investoren an, die Bitcoin aufgrund ihrer Überzeugung langfristig halten. Langfristige Anleger sammeln Bitcoin an, statt ihn zu verkaufen.
Historisch betrachtet führt dieses Verhalten häufig zum Aufbau einer größeren Bullenphase. Denn wenn Kryptowährungen in den Händen langfristiger Anleger liegen, werden sie seltener verkauft. Kurzfristige Volatilität bewegt sie kaum zum Abgeben ihrer Bestände, wodurch das Aufwärtsmomentum gestärkt wird.
Weniger Bitcoin an Börsen
CryptoQuant stellt zudem fest, dass Investoren ihre Bestände zunehmend von Handelsbörsen abziehen und in Cold-Storage-Wallets (offline) lagern. Dies deutet darauf hin, dass sie nicht planen, kurzfristig zu verkaufen. Andernfalls würden die Coins auf den Börsen verbleiben.
Das spricht dafür, dass die Shark-Käufer nicht bloß auf kurzfristige Kursgewinne setzen, sondern aktiv das verfügbare Angebot reduzieren wollen.
Dies kann zu einem „Supply Squeeze“ führen: viele wollen Bitcoin kaufen, aber es ist kaum Angebot vorhanden – was den Preis nach oben treibt. Vorsicht ist dennoch geboten, da ein Überhang an Long-Positionen (Wetten auf steigende Kurse) kurzfristig auch zu einer Korrektur führen kann.
Geht Bitcoin „durch die Decke“?
Trotz zahlreicher positiver Signale ist eine gewisse Vorsicht angebracht. Viele Langzeithalter stehen im Vergleich zu ihrem Kaufkurs noch im Minus. Einige könnten bei steigenden Kursen verkaufen, um Verluste auszugleichen. Außerdem ist der September historisch betrachtet keine besonders starke Phase für Bitcoin.
Dennoch ist die aktuelle Marktsituation mit früheren Zyklen schwer zu vergleichen – nicht zuletzt wegen politischer Faktoren und der Einführung von börsengehandelten Fonds (ETFs).