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Der August ist traditionell ein schwacher Monat für Kryptowährungen – und auch dieses Jahr scheint keine Ausnahme zu sein.
Seit Freitag befindet sich der Markt im freien Fall, und alle großen Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, XRP und Solana erleiden schwere Verluste.
Die Ursache hierfür ist jedoch nicht eindeutig festzumachen, sondern ergibt sich aus einer Kombination wirtschaftlicher Rückschläge und zunehmender geopolitischer Spannungen. In diesem Artikel besprechen wir drei Gründe, warum sich der Kryptomarkt derzeit in schwierigem Fahrwasser befindet.
Zinssenkung bleibt aus
Donald Trump erhöht seit geraumer Zeit den Druck auf eine Zinssenkung. Dennoch scheint die US-Notenbank Federal Reserve dem vorerst nicht nachgeben zu wollen.
In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass der Leitzins in den Vereinigten Staaten vorerst unverändert bleibt. Auch im September ist eine Zinssenkung alles andere als sicher.
Ein niedriger Zinssatz macht Kredite günstiger und fördert risikobehaftete Märkte wie den Kryptomarkt. Da diese Lockerung jedoch ausbleibt, agieren Anleger vorsichtiger bei der Wahl ihrer Investitionen.
Dies führte im Kryptomarkt zu erheblichem Verkaufsdruck. Die Flucht in sichere Anlagen hat begonnen: Bargeld und US-Staatsanleihen gewinnen an Attraktivität, während risikoreiche Anlagen wie Kryptowährungen zunehmend gemieden werden. Anleger scheinen sich auf einen turbulenten Monat einzustellen.
Enttäuschender Arbeitsmarktbericht
Die US-Wirtschaft steht schlechter da als erwartet. Das Bureau of Labor Statistics (BLS) veröffentlichte am Freitag einen Arbeitsmarktbericht, der deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb.
Der Bericht zeigte, wie viele neue Arbeitsplätze im Juli geschaffen wurden. Analysten hatten mit einem soliden Wachstum gerechnet, doch die Zahlen enttäuschten: Es kamen lediglich 73.000 neue Stellen hinzu.
Zudem wurden die Zahlen für Mai und Juni deutlich nach unten korrigiert – um insgesamt 258.000 Arbeitsplätze. Damit verblassen die zuvor erkennbaren Anzeichen einer Erholung auf dem Arbeitsmarkt.
Die Arbeitslosenquote blieb stabil bei 4,2 Prozent, doch die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg um 179.000 auf 1,8 Millionen. Auch die Zahl der neu in den Arbeitsmarkt eintretenden Personen nahm zu, was auf eine wachsende Zahl von Arbeitssuchenden hinweist, ohne dass ausreichend neue Stellen geschaffen wurden.
Börsen und Finanzmärkte interpretierten diese Daten nicht als vorsichtige Abkühlung, sondern als mögliches Zeichen einer schneller als erwarteten Abschwächung der US-Wirtschaft. Händler begannen, Risiken massiv abzubauen und zogen Kapital aus Aktien und Kryptoanlagen ab.
Trump entlässt Vorsitzende des BLS
Der Bericht des BLS stieß bei Trump auf heftige Kritik. Kurz nach der Veröffentlichung wurde die Vorsitzende Erika McEntarfer entlassen.
Auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social warf Trump ihr Wahlmanipulation vor.
„Diese Zahlen sind lächerlich. Niemand kann sich so oft irren“, so Trump.
Die Politisierung offizieller Statistiken kam an den Finanzmärkten schlecht an, da dort Stabilität und Vertrauen in Institutionen von zentraler Bedeutung sind.
Die US-Wirtschaft hat unter Trumps unberechenbarem Stil und der turbulenten Politik nicht profitiert. Die anhaltenden Handelskonflikte sorgen für große Unsicherheit auf den Märkten, und unter seiner Führung ist die Wirtschaft inzwischen sogar geschrumpft