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Der Bitcoin (BTC)-Crash Anfang dieses Monats hat der Kryptowährung erheblichen Schaden zugefügt. Das Interesse an börsengehandelten Bitcoin-Fonds ist stark zurückgegangen, und es kam zu massiven Kapitalabflüssen.
Analysten von Bitfinex warnen sogar, dass der Bereich zwischen 107.000 und 108.000 US-Dollar schwer zu verteidigen sein wird, solange große Investoren an der Seitenlinie bleiben.
Schwache Zuflüsse setzen den Bitcoin-Kurs unter Druck
Der Krypto-Crash vom 11. Oktober hat den Markt aufgeschreckt, auch institutionelle Anleger reagierten deutlich verunsichert. In der Woche nach dem Crash verzeichneten die Bitcoin-ETFs den zweithöchsten Kapitalabfluss aller Zeiten – rund 1 Milliarde Euro.
Der Crash und damit auch der starke Abfluss wurden durch geopolitische und wirtschaftliche Spannungen ausgelöst, insbesondere durch die Handelspolitik der US-Regierung und die von Präsident Trump angekündigten Einfuhrzölle auf chinesische Produkte.
Dies belastete die Marktstimmung erheblich. Bitfinex erkennt in den Daten ein klares Signal: Institutionelle Investoren nutzen den Kursrückgang nicht zum Nachkauf.
Die Analysten sehen darin ein Risiko für die Marktstabilität.
„Wenn die Schwäche anhält oder keine Erholung bei den ETF-Zuflüssen erfolgt, deutet das auf eine fragile Nachfrage nach Bitcoin hin“, schrieben sie in ihrem Marktbericht.
Das könnte ihrer Meinung nach das Ende einer der treibenden Kräfte hinter früheren Kursanstiegen bedeuten: die kontinuierliche institutionelle Akkumulation über ETFs.
Bitcoin auf 250.000 Dollar oder doch unter 100.000?
Der Bitcoin-Kurs bewegt sich derzeit um die 110.000 US-Dollar, nachdem die Kryptowährung Anfang der Woche kurzzeitig über 113.000 US-Dollar notierte.
Damit folgt BTC offenbar den Bewegungen der breiteren Finanzmärkte, die ebenfalls unter Unsicherheiten durch steigende Zinsen und Handelskonflikte leiden.
Laut Bitfinex könnte ein weiterer Rückgang unter das aktuelle Niveau ein Warnsignal für eine längere Konsolidierungsphase sein – und darauf hindeuten, dass Bitcoin sich längere Zeit seitwärts bewegen wird.
Es gibt jedoch auch optimistische Stimmen. Anleger blicken auf die US-Notenbank, von deren Entscheidungen einige bedeutende Auswirkungen auf Bitcoin haben könnten. Eine mögliche Zinssenkung wäre für den Kryptomarkt von großer Bedeutung.
Auch ein Stopp des sogenannten „Quantitative Tightening“-Programms könnte sich positiv auswirken. Arthur Hayes, Mitgründer von BitMEX, und Tom Lee von BitMine sind weiterhin überzeugt, dass Bitcoin noch in diesem Jahr auf 250.000 US-Dollar steigen kann.
Nicht alle teilen diesen Optimismus. Mike Novogratz, CEO von Galaxy Digital, dämpfte die Erwartungen am Dienstag:
„Es müsste schon einiges Verrücktes passieren, damit das eintritt“, sagte er.
Seiner Einschätzung nach bleibt ein Kurs über 100.000 US-Dollar im Jahr 2025 jedoch auch im schlechtesten Fall ein realistisches Szenario.