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Am Donnerstagmorgen schlug das Glück zu – für einen anonymen Solo-Hobby-Miner. Mit vergleichsweise bescheidener Rechenleistung löste er ein Bitcoin-Block und kassierte damit die volle Belohnung von 3,173 BTC. Bei einem Kurs von rund 110.000 US-Dollar pro Coin entspricht das etwa 296.000 Euro.
Bitcoin-Jackpot für einen Amateur
Der unbekannte Miner knackte Block 903.883 mit einer Rechenleistung von 2,3 Petahash pro Sekunde – weit unter dem Niveau professioneller Farmen. Die Belohnung: 3,125 BTC Blockreward plus Transaktionsgebühren. Bitcoin-Experte Pete Rizzo sprach von einem „unglaublichen Glückstreffer“.
Laut dem Betreiber von CKpool, dem Mining-Pool, dem der Miner angehörte, liegt die tägliche Wahrscheinlichkeit, mit dieser Leistung ein Block zu finden, bei etwa 1 zu 2.800 – im Durchschnitt also ein Treffer alle 8 Jahre.
Wie selten ist so ein Treffer wirklich?
Seit dem Halving im April 2024 beträgt der Blockreward nur noch 3,125 BTC – ein historisch niedriger Wert. Das macht Solotreffer besonders rar. Die Mining-Seite SoloChance berechnet bei 2,3 PH/s eine aktuelle Trefferwahrscheinlichkeit von 1 zu 375.300 Blöcken – also weniger als 0,004 %.
Trotzdem ist dies bereits der dritte Solotreffer im Jahr 2025, nach Erfolgen im Februar und Juni. Die steigende Bitcoin-Preisentwicklung macht Solomining für manche Privatanwender wieder interessant – trotz der hohen Netzwerk-Schwierigkeit von inzwischen rund 90 Billionen.
Kleine Miner vs. große Farmen
Große Unternehmen betreiben ganze Hallen mit Hunderten von ASIC-Maschinen, die Megawatt-Leistung verschlingen. Der Hobby-Miner dagegen nutzte wahrscheinlich nur einige ältere Geräte. Kleinere Geräte wie der Bitaxe Gamma (300 GH/s) oder der NerdMiner Pro v2 (nur Kilohashes) sind zwar gut zum Lernen, aber nahezu chancenlos beim Solomining.
Deshalb schließen sich viele Miner sogenannten Pools an: die Rechenleistung wird gemeinsam eingesetzt und die Belohnung anteilig verteilt. Solomining ist dagegen wie eine digitale Lotterie – mit dem Reiz, alles allein zu gewinnen.
Aber: Der Stromzähler läuft weiter, auch wenn man leer ausgeht.
Was bedeutet das für dich?
Auffällig ist: Während Hobby-Miner Glück hatten, produzierten große US-Miningfirmen im Juni weniger – z. B. wegen hoher Strompreise in Texas. In Europa wiederum machen steigende Energiepreise und der Sommer vielen kleinen Minern das Leben schwer.
Trotzdem bleibt der Traum vom Solo-Jackpot lebendig. Wer Know-how, etwas Kapital und viel Geduld mitbringt, kann immer noch zeigen, dass Bitcoin auch für Einzelpersonen offen bleibt. Das verkörpert den ursprünglichen Geist des Netzwerks.
Aber: Sieh Solomining als Hobby, nicht als verlässliche Einkommensquelle. Kalkuliere Stromkosten, Wahrscheinlichkeiten – und bedenke, dass mit dem nächsten Halving 2028 die Belohnung erneut sinkt.
Doch wer weiß: Vielleicht bist du der Nächste, der ein „Glücks-Block“ findet. Genau das ist der Zauber von Bitcoin.