Foto: Orhan Akkurt/Wall Street
Trotz einer angespannten Woche, in der die USA Anzeichen von Beteiligung am Konflikt mit dem Iran zeigten, flossen 1,2 Milliarden US-Dollar in Krypto-Fonds. Aus den neuesten Zahlen von CoinShares geht hervor, dass institutionelle Investoren sich von der Panik am Markt nicht abschrecken lassen.
Kursverluste bei Bitcoin, aber kein Kapitalabfluss
In der vergangenen Woche stießen börsengehandelte Anlageprodukte erneut auf großes Interesse bei Investoren. Das ist bemerkenswert, da sowohl Bitcoin als auch Ethereum durch geopolitische Unruhen deutliche Kursverluste verzeichneten.
Krypto-Anlageprodukte sind Investitionsmöglichkeiten, die dem Kursverlauf einer Kryptowährung wie Bitcoin oder Ethereum folgen. Sie ermöglichen es Anlegern, über regulierte Märkte zu investieren, ohne selbst eine Wallet zur Aufbewahrung der Coins einrichten zu müssen.
Weltweit wurden in der Woche bis Freitag insgesamt 1,24 Milliarden US-Dollar in Krypto-Investmentprodukte gehandelt. Das berichtet CoinShares in einer Mitteilung vom Montag, dem 23. Juni. Das gesamte verwaltete Vermögen (Assets under Management, AUM) in diesen Produkten stieg leicht von 175,9 auf 176,3 Milliarden US-Dollar.
Bitcoin bleibt König der Zuflüsse
Krypto-Fonds verzeichneten zum zweiten Mal in Folge Nettozuflüsse. Obwohl der Bitcoin-Kurs von 108.000 auf 103.000 US-Dollar fiel, investierten Anleger weiterhin in diese Fonds.

Laut Butterfill von CoinShares zeigt dies, dass viele Investoren den Rückgang als Gelegenheit sahen, günstig einzusteigen. Er erklärte weiter: „Dieses Verhalten wurde zusätzlich durch geringe Abflüsse aus Short-Bitcoin-Produkten bestätigt, die insgesamt 1,4 Millionen US-Dollar betrugen.“
Marktsentiment in der Krypto-Branche ist „ängstlich“
Neben dem Bericht von CoinShares zeigt sich auch, dass sich die Stimmung am Markt deutlich verändert hat. Der bekannte Crypto Fear & Greed Index fiel am vergangenen Sonntag von „Greed“ auf „Fear“. Das bedeutet, dass Anleger deutlich vorsichtiger geworden sind.

Die aktuelle Grafik vom Montag, dem 23. Juni, zeigt jedoch, dass sich das Sentiment leicht auf 47 erholt hat. Der Index steht damit auf „Neutral“. Laut Butterfill sei das nachlassende Anlegerinteresse auf einen US-Feiertag in der Vorwoche zurückzuführen, aber auch auf die zunehmenden geopolitischen Spannungen.
Ob sich die Erholung der Marktstimmung heute fortsetzt, bleibt offen. Kann sich der Bitcoin nach dem jüngsten Rückgang weiter stabilisieren? Und noch wichtiger: Wird es erneut zu einer Welle von Kapitalzuflüssen in Anlageprodukte kommen, wenn das Vertrauen der Anleger zurückkehrt? Vieles scheint vom neuesten Nachrichtenstand rund um den Iran abzuhängen.