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Das bekannte Blockchain-Analyseunternehmen Arkham Intelligence sorgt derzeit für Aufsehen: Es behauptet, geheime Wallet-Adressen des Bitcoin-Unternehmens Strategy aufgedeckt zu haben. Den Angaben zufolge befinden sich auf den identifizierten Adressen rund 70.816 Bitcoin – ein Wert von etwa 7,6 Milliarden US-Dollar.
Verborgene Wallets öffentlich gemacht
Strategy ist unter der Führung von Michael Saylor das wohl bekannteste Bitcoin-only-Unternehmen der Welt. Die Firma kauft regelmäßig Bitcoin und verfolgt eine kompromisslose HODL-Strategie – verkaufen ist nicht vorgesehen.
Nun will Arkham durch Analyse von Transaktionen und Blockchain-Zusammenhängen nachgewiesen haben, dass diese Wallets zu Strategy gehören. Sollte sich das bestätigen, hätte Arkham über 87 % der Bitcoin-Bestände des Unternehmens offengelegt.
SAYLOR SAID HE WOULD NEVER REVEAL HIS ADDRESSES … SO WE DID
We have identified an additional 70,816 BTC belonging to Strategy, bringing our total identified MSTR BTC holdings to $54.5 Billion. We are the first to publicly identify these holdings.
This represents 87.5% of… pic.twitter.com/P3OVdVrhQL
— Arkham (@arkham) May 28, 2025
Saylor warnt vor Transparenz – aus gutem Grund
Michael Saylor, der als lautstarker Bitcoin-Befürworter auftritt, hatte bereits in der Vergangenheit vor zu viel Transparenz bei Bitcoin-Transaktionen gewarnt. Auf der Bitcoin-Konferenz im Mai 2025 erklärte er:
„Kein Unternehmen mit einem funktionierenden Sicherheitskonzept würde öffentlich Wallet-Adressen offenlegen, über die man zurückverfolgt werden kann.“
Laut Saylor könnten solche Offenlegungen dazu führen, dass künftig jede einzelne Transaktion – etwa durch Smart Contracts – verfolgt wird. Das widerspricht seiner Meinung nach der ursprünglichen Vision von Bitcoin.
Bitcoin als Reservewährung: Strategy bleibt Vorreiter
Seit 2020 kauft Strategy unter Sailors Leitung kontinuierlich Bitcoin – sowohl bei Tiefständen als auch bei Allzeithochs. Insgesamt beläuft sich der Bestand mittlerweile auf über 140.000 BTC. Damit ist das Unternehmen der größte institutionelle Bitcoin-Halter weltweit.
Das Vorgehen inspiriert zunehmend auch internationale Firmen. So verfolgt etwa Metaplanet aus Japan eine vergleichbare Strategie.
Sollten sich die Erkenntnisse von Arkham bestätigen, wäre das ein bedeutender Schritt in Richtung mehr Transparenz im Bereich der Kryptowährungen – zugleich aber auch ein potenzielles Sicherheitsrisiko für institutionelle Investoren. Die Debatte rund um Datenschutz und die Nachverfolgbarkeit von Kryptowährungstransaktionen dürfte durch diesen Fall neuen Auftrieb erhalten.