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Nach dem jüngsten Nahostkonflikt richtet sich die Aufmerksamkeit der Märkte wieder verstärkt auf den von Donald Trump angestoßenen Handelsstreit. Im Hintergrund zeichnet sich jedoch ein potenziell bedrohliches Signal aus der US-Wirtschaft ab: Der amerikanische Verbraucher, lange Zeit der Wachstumsmotor der Volkswirtschaft, scheint an Stärke zu verlieren.
Und das könnte sich negativ auf den Bitcoin-Kurs auswirken.
Schwächelnde Konsumnachfrage als Warnsignal
Laut aktuellen Daten der NFIB (National Federation of Independent Business) geht die Konsumnachfrage spürbar zurück – besonders kleine Unternehmen leiden darunter. Immer mehr von ihnen geben an, dass schwache Verkaufszahlen ihr Hauptproblem darstellen.
Consumer demand appears to be weakening. According to NFIB, more small firms reporting that their single most important problem is poor sales. Up to 10% in June, a fresh cycle high. Weak sales first, layoffs next? pic.twitter.com/sG5WDzQXUt
— RenMac: Renaissance Macro Research (@RenMacLLC) July 8, 2025
Inzwischen berichten 10 % der kleinen US-Unternehmen von rückläufigen Umsätzen. Auch wenn das noch nicht die extremen Werte aus der Dotcom-Krise (2001) oder der Finanzkrise (2008) erreicht, ist der Trend alarmierend.
Sollte diese Schwächephase anhalten, könnte sie in Entlassungen münden – ein klassischer Vorbote wirtschaftlicher Abschwünge.
Zwar befindet sich die US-Arbeitslosenquote noch immer auf einem historisch niedrigen Niveau, doch die Lage verdient Aufmerksamkeit. Ein andauernder Konsumrückgang könnte die gesamte Wirtschaft belasten.
Schlechte Aussichten für Bitcoin bei Rezession
Sollte sich die Entwicklung in Richtung einer Rezession bewegen, hätte das auch negative Folgen für Bitcoin. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten sparen Verbraucher eher, und risikobehaftete Anlagen wie Bitcoin geraten schnell unter Druck.
Denn wenn Einkommen wegbrechen, müssen viele Menschen liquide Mittel bereitstellen, um ihre Ausgaben in US-Dollar zu decken – Investitionen in Krypto sind dann meist die ersten, die liquidiert werden.
Zudem könnte eine schwächelnde Wirtschaft die Kreditmärkte beeinträchtigen – das Rückgrat der Finanzmärkte. Ein Einbruch dort würde sich auf nahezu alle Anlageklassen negativ auswirken.
Appreciate that…
Much fewer stocks producing high ROIC back in the 90s…No market analog for where we are today. pic.twitter.com/fi3rWw8NG5
— Warren Pies (@WarrenPies) July 7, 2025
Noch ist keine Panik angebracht
Trotz der Risiken besteht noch kein akuter Handlungsbedarf. Donald Trump hat angekündigt, die Wirtschaft deutlich stimulieren zu wollen, sollte er erneut ins Amt kommen.
Auch die S&P 500 zeigt sich weiterhin robust. Eine Analyse von Warren Pies zeigt, dass derzeit fast 20 % der S&P-500-Unternehmen eine Kapitalrendite von über 20 % erzielen – ein extrem starker Wert. Solche Zahlen deuten eher auf eine gesunde, investitionsfreudige Wirtschaft hin.
Solange Investitionen also Rendite abwerfen, bleibt auch das Kapital in Bewegung – und mit ihm die Hoffnung auf einen stabilen Markt, trotz einzelner Frühwarnzeichen.