Foto: Creative Outfit/Shutterstock
Während der Großteil der europäischen Bevölkerung bald in den Urlaub fährt, bleibt der Kryptomarkt in Bewegung. Von einer Sommerpause für Bitcoin und Altcoins kann keine Rede sein. Darauf weist der Investor Cristian Chifoi in einer ausführlichen Analyse hin. In einem YouTube-Video erklärt er seinen knapp 4.000 Followern, warum dem Kryptomarkt womöglich ein heißer Sommer bevorsteht.
Bitcoinkursanstieg vergleichbar mit früheren Sommern
„Niemand ist auf das vorbereitet, was kommt“, fasst Chifoi in einem zehnminütigen Video über den bevorstehenden Krypto-Sommer zusammen. Der Analyst erwartet einen Bitcoinkursanstieg, der vergleichbar ist mit den Sommern der Jahre 2013, 2017 und 2021. Seine Prognose basiert auf sogenannten „saisonalen Mustern“ der Kryptowährung – also Kursbewegungen, die sich laut ihm jedes Jahr ähnlich wiederholen.
Chifoi, der auch auf X eine große Fangemeinde hat, sagt, dass Bitcoin in fast jedem Jahr denselben Rhythmus verfolgt: Von Mitte Januar bis Mitte März gibt es eine starke Bewegung in eine Richtung. Danach folgt eine Trendwende – egal, ob das Jahr stark oder schwach begonnen hat. So befand sich Bitcoin 2021 zunächst in einem bullischen Trend mit einem Anstieg von 28.000 auf 60.000 US-Dollar, fiel im Sommer jedoch wieder auf 28.000 zurück.
Ähnliches geschah 2022 und 2023: Auch in diesen Sommern kehrte sich der Trend um. 2024 zeigt laut Chifoi ebenfalls ein auffälliges Kursmuster. In seiner Videoanalyse sagt er dazu:
„Vom 22. Januar bis zum 11. März 2024 hat sich der Bitcoin-Kurs verdoppelt. Und wenn sich der Kurs in dieser Phase nur in eine Richtung bewegt, folgt darauf meist eine Umkehr – das ist das saisonale Muster.“
Bitcoin-Halving spielt eine wichtige Rolle
Auch 2025 ist bisher ein Jahr der Gegensätze für den Kryptomarkt. Rund um die Amtseinführung von Donald Trump stieg der Bitcoin-Kurs stark an – dieser Impuls war jedoch nur von kurzer Dauer. Anfang April brach der Kryptomarkt infolge des Handelskriegs ein.
Mittlerweile haben Bitcoin und viele Altcoins wieder in den Aufwärtstrend gefunden. Der Bitcoin-Kurs liegt aktuell bei etwa 109.000 US-Dollar, Ethereum bei rund 2.600 US-Dollar und XRP bei 2,28 US-Dollar.
Haben diese Coins das Momentum auf ihrer Seite? Chifoi ist zuversichtlich – und das nicht wegen des Sommerwetters. Er vergleicht den Sommer 2025 mit jenen der Jahre 2013, 2017 und 2021. Diese Jahre folgten jeweils auf ein Bitcoin-Halving (2012, 2016, 2020 und 2024), was in der Vergangenheit oft der Startpunkt für starke Kursanstiege und neue Allzeithochs war.
Das Muster ist meist gleich: Zunächst eine Korrektur oder Seitwärtsbewegung, gefolgt von einer Kursrallye ab Juli. 2017 führte das zu einem Anstieg von 160 %, 2021 waren es 77 %. Wird 2025 sich in diese Reihe einfügen? Die Zeit wird es zeigen, doch die Voraussetzungen sind günstig. Chifoi bleibt optimistisch:
„Was diese Jahre gemeinsam hatten? Sie lagen alle ein Jahr nach einem Halving und nach einer Trendwende im März. Genau da stehen wir jetzt wieder. Nur schaut fast niemand hin.“
Vorsicht vor negativer Berichterstattung
Bisher geht Chifois Analyse auf. Nach einem Allzeithoch im Mai 2022 befindet sich Bitcoin nun in einer Seitwärtsbewegung. Der Analyst vermutet, dass bis zum 20. Juli wenig Bewegung zu erwarten ist – danach könnte eine deutliche Kursbewegung folgen, eventuell auch zunächst ein Rückgang. Doch auf diese Korrektur soll laut ihm ein beeindruckender Anstieg folgen.
Chifoi warnt ausdrücklich vor negativer Berichterstattung in den Medien. „Lass dich davon nicht beeinflussen“, sagt er. „Vor jedem großen Kursanstieg kommt ein Rücksetzer, begleitet von einer negativen Geschichte. Das bedeutet nicht, dass die Geschichte stimmt – sondern dass der Markt die breite Masse abschütteln will.“
Ist es diesmal wirklich anders?
Trotz seines Optimismus kauft Chifoi selbst derzeit keine neuen Bitcoins. Er ist bereits unterhalb von 20.000 US-Dollar eingestiegen und sucht jetzt gezielt nach Altcoins mit Potenzial. Sollte es zu einem Rückgang kommen, plant er gezielt nachzukaufen.
Einige Investoren glauben, dass „diesmal wirklich alles anders“ sei. Das sei möglich – und vielleicht liegt der Analyst mit seiner Prognose völlig falsch. „Aber wer seine Strategie auf diesem Gedanken aufbaut, verliert in 99 % der Fälle Geld“, sagt er abschließend.
Für Chifoi markiert der 20. Juli 2025 einen möglichen Wendepunkt für den Kryptomarkt. Ob sich die Geschichte tatsächlich wiederholt, bleibt offen. In jedem Fall lohnt es sich, das eigene Krypto-Portfolio diesen Sommer genau im Blick zu behalten – selbst mit einem Cocktail in der Hand am Strand.
