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Die Finanznachrichten werden derzeit von jedem Atemzug Donald Trumps dominiert – insbesondere der Handelskrieg sorgt für viel Volatilität. Doch nun droht von der japanischen Anleihemarktfront eine neue potenzielle Gefahr für den Bitcoin-Bullenmarkt.
Japan ist bekannt als das Land der aufgehenden Sonne – in den letzten Wochen jedoch wäre „Land der steigenden Anleiherenditen“ wohl treffender. Die Renditen langlaufender japanischer Staatsanleihen, insbesondere mit Laufzeiten von 30 bis 40 Jahren, sind zuletzt rasant gestiegen.
Was ist los? Und warum könnte das gefährlich für den Bitcoin-Kurs werden?
⚠️Every investor should watch the US and the Japanese bond markets:
Japan’s 30-year government bond yield hit 3.0% for the FIRST time in 25 years.
How is Japan going to refinance its debt?
Will anything blow up?
The Japanese government’s debt-to-GDP ratio is more than 250%. pic.twitter.com/4fC1TMQvoO
— Global Markets Investor (@GlobalMktObserv) May 16, 2025
Was ist los?
Anleiherenditen können aus verschiedenen Gründen steigen. Ein positiver Grund wäre etwa, wenn das Wirtschaftswachstum stärker ausfällt als erwartet. Im Fall von Japan ist das allerdings nicht der Fall. Vielmehr scheint es gleich mehrere negative Ursachen zu geben:
- Die Inflation liegt über der Rendite, die Staatsanleihen abwerfen
- Die finanzielle Lage der japanischen Regierung ist angespannt
- Die Bank of Japan hat ihre Unterstützung für den Anleihemarkt beendet
Warum ist das gefährlich für Bitcoin?
Man könnte sich fragen: Warum sollte mich die Entwicklung auf dem japanischen Anleihemarkt überhaupt kümmern? Die Antwort: Wenn die langfristigen Renditen in Japan stark steigen, werden diese Anleihen für Anleger wieder attraktiver.
Jahrelang wurden die Zinsen in Japan künstlich niedrig gehalten, sodass selbst Fondsmanager in Tokio gezwungen waren, in ausländische Anleihen zu investieren. Jetzt, wo die heimischen Renditen wieder steigen, wird es für sie lohnend, Kapital nach Japan zurückzuholen.
Das ist auch deshalb sinnvoll, weil sie ihre Verpflichtungen in japanischen Yen begleichen müssen – und so kein Währungsrisiko eingehen. Wahrscheinlich als Folge dieser Entwicklungen ist beispielsweise die Rendite auf 30-jährige US-Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit der Finanzkrise 2008 gestiegen.
In der Folge ist auch die US-Hypothekenzinsrate auf über 7 % geklettert. Solche Zinssätze belasten die Wirtschaft – was langfristig auch für Bitcoin negative Folgen haben kann. Denn auch der Bitcoin-Bullenmarkt braucht eine gesunde, starke US-Wirtschaft als Fundament.