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Ende Mai 2025 verlor der inzwischen bekannte Kryptohändler James Wynn fast 100 Millionen US-Dollar, als der Bitcoin-Kurs unter 105.000 US-Dollar fiel. Seine mit geliehenem Kapital finanzierten Positionen wurden innerhalb kürzester Zeit liquidiert.
Doch die Geschichte nimmt eine unerwartete Wendung: Es scheint, als habe James Wynn dies absichtlich inszeniert, um möglichst viele Follower zu gewinnen. Darüber hinaus legen Daten nahe, dass Wynn möglicherweise überhaupt keinen Verlust erlitt, da er über ein weiteres Konto verfügte.
Risikofreudiger Kryptohändler, hohe Verluste
Alles begann am 24. Mai 2025, als Wynn eine massive Long-Position mit einem 40-fachen Hebel auf Bitcoin (BTC) eröffnete. Er spekulierte auf einen steigenden Kurs und vergrößerte seine Position mit Fremdkapital. Der Gesamtwert seiner Position: 1,25 Milliarden US-Dollar.
Mit einem durchschnittlichen Einstiegspreis von 107.993 US-Dollar lag Wynn zunächst im Plus, als Bitcoin in Richtung 110.000 US-Dollar kletterte. Kurz darauf jedoch fiel der Kurs, und am 29. Mai wurde ein erster Teil seiner Position liquidiert.
Es folgten zwei weitere Liquidationen anderer Positionen, wodurch er insgesamt 949 BTC verlor – im Wert von 99,3 Millionen US-Dollar innerhalb einer Woche.
Auf Bitcoin spekuliert und verloren
Der Handel mit Hebelwirkung wird in der Krypto-Welt zunehmend kontrovers diskutiert. Einige Handelsplattformen erlauben Nutzern, mit bis zu dem 125-fachen ihrer Einlage auf Kursentwicklungen zu spekulieren. Der Vorteil: potenziell schnelle Gewinne. Der Nachteil: ebenso schnelle, hohe Verluste.
Wynn räumte ein, dass der öffentliche Druck seine Entscheidungsfindung negativ beeinflusste.
„Mit all der neuen Aufmerksamkeit geriet der Handel außer Kontrolle. Ich war nur noch am Zocken. Ich wurde gierig und habe die Zahlen nicht mehr ernst genommen.“
Der Haken an der Sache
Zwar scheint es, als habe Wynn Millionen verloren, doch der Krypto-Analyst Dethective widersprach in einem Beitrag auf X. Er warf Wynn vor, gegen sich selbst gehandelt zu haben, wodurch ihm keine tatsächlichen Verluste entstanden seien. Seiner Einschätzung nach handelte es sich um eine Marketingstrategie zur Steigerung seiner Reichweite.
Dethective wies darauf hin, dass Wynn gleichzeitig Long– und Short-Positionen in gleicher Größenordnung eröffnete, wodurch sich Gewinne und Verluste bei jeder Marktbewegung gegenseitig ausglichen.
Nach außen wirkte es, als sei Wynn ein risikobereiter Spekulant, der mit hohen Hebeln auf steigende Bitcoin-Kurse setzte. Doch laut dem Analysten handelte Wynn auf der Plattform Hyperliquid gegen sich selbst.