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Nach einer allmählichen Erholung in Richtung 108.000 Dollar scheint der Aufwärtstrend von Bitcoin erneut ins Wanken zu geraten. On-Chain-Daten deuten auf zunehmenden Verkaufsdruck sowohl seitens der Miner als auch von Langzeitinvestoren hin, während die Kaufkraft zurückbleibt. Müssen wir uns Sorgen um einen Crash machen?
Zu wenig Nachfrage nach Bitcoin?
Laut dem Blockchain-Analyseunternehmen CryptoQuant ist die sogenannte „Apparent Demand“ erneut negativ. Diese Kennzahl misst das Gleichgewicht zwischen neuer Nachfrage und dem Angebot von kürzlich geminten sowie lange gehaltenen Münzen und liegt derzeit bei -36,98. Das bedeutet, dass deutlich mehr Bitcoin auf den Markt kommt als nachgefragt wird.

Auch das Sentiment an den Derivatemärkten kippt. Die sogenannte Long/Short-Ratio liegt bei 0,96 – ein Hinweis darauf, dass mehr Händler auf einen Kursrückgang als auf einen Anstieg spekulieren. Laut dem Marktanalyse-Plattform Coinglass bestätigt dies den aktuellen Abwärtstrend.

Bitcoin in einer gefährlichen Zone
Zum Zeitpunkt des Schreibens steht der Bitcoin-Kurs bei etwa 108.100 Dollar. Wenn die Nachfrage nicht anzieht, könnte die Kryptowährung erneut auf die Unterstützung bei 107.745 Dollar zurückfallen. Sollte auch dieses Niveau nicht halten, liegt ein weiterer Rückgang in Richtung 104.709 Dollar nahe.
Die anhaltenden geopolitischen Spannungen, darunter die jüngsten Konfrontationen im Nahen Osten, scheinen die Markterholung vorerst zu blockieren – trotz Anzeichen von Deeskalation.
Gibt es Chancen auf eine Erholung?
Dennoch ist eine Erholung nicht ausgeschlossen. Wenn die Nachfrage unerwartet anzieht, könnte Bitcoin über den Widerstand bei 109.304 Dollar ausbrechen und sogar versuchen, das Rekordniveau von 111.917 Dollar erneut zu erreichen.
Vorerst bleibt die Lage jedoch unsicher. Sowohl fundamentale als auch technische Indikatoren weisen auf ein erhöhtes Risiko hin, und Anleger scheinen sich auf eine mögliche Korrektur in den kommenden Tagen vorzubereiten. Andererseits bleibt Donald Trump weiterhin lautstark für Zinssenkungen durch die US-Notenbank eintreten.
Die Liquidität im Finanzsystem ist weiterhin hoch und dürfte sich sogar noch verbessern, falls Trump demnächst einen neuen Präsidenten für die US-Notenbank ernennt. Er hat bereits angekündigt, nur Kandidaten zu berücksichtigen, die offen für niedrigere Zinsen sind.
Darauf wird sich der Markt zweifellos bereits einstellen – und das ist in der Regel eine sehr positive Kraft für den Bitcoin-Kurs.