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Der US-Dollar befindet sich derzeit in schwierigem Fahrwasser. Der US-Dollar-Index (DXY) ist heute auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren gefallen.
Die Schwächung des Dollars fällt mit wachsenden Sorgen über eine mögliche Rezession, sinkendem Verbrauchervertrauen und geopolitischen Spannungen zusammen. Doch könnte Bitcoin gerade von dieser Entwicklung profitieren?
US-Dollar fällt rasant
Der US-Dollar-Index (DXY), ein Maßstab für die Stärke des Dollars im Vergleich zu anderen wichtigen Währungen, ist heute Morgen auf 97,010 gefallen. Das entspricht einem Rückgang von über 10 % in diesem Jahr und ist der niedrigste Stand seit Februar 2022.
Die niedrige Bewertung des Dollars wird an den Finanzmärkten als Zeichen wirtschaftlicher Unsicherheit gewertet. Gerade in solchen Zeiten suchen Anleger nach alternativen Anlageformen.
Auch im Jahr 2020 herrschte große Unsicherheit an den Märkten – ausgelöst durch die anhaltende Corona-Pandemie und den russischen Einmarsch in die Ukraine.
Der Rückgang des DXY ist das Ergebnis einer Mischung mehrerer Faktoren. Trotz der Waffenruhe sorgen die Spannungen im Nahen Osten weiterhin für Unruhe auf den Finanzmärkten.
Gleichzeitig übt US-Präsident Donald Trump zunehmend Kritik an der US-Notenbank Federal Reserve und deren Zinspolitik. Trump ist der Meinung, dass Fed-Chef Jerome Powell die Zinsen senken sollte, um das Kreditgeschäft anzukurbeln und der Wirtschaft einen Schub zu geben.
Die anhaltende Kritik Trumps untergräbt die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik. Er soll sogar in Erwägung ziehen, Powell zu entlassen, und hat bereits einige Kandidaten im Auge, die ihn ersetzen könnten.
Bitcoin scheint zu profitieren
Der Markt rechnet derzeit mit einem weiteren Rückgang des Dollars – vorausgesetzt, es gibt keine überraschenden Entwicklungen in den Wirtschaftsdaten.
In exakt 34 Tagen wird die US-Zentralbank ihre nächste Zinsentscheidung bekannt geben. Rund 75 % der Marktteilnehmer gehen derzeit davon aus, dass der Leitzins unverändert bleiben wird.
Gleichzeitig wächst die Angst vor einer wirtschaftlichen Rezession. Laut dem Vermögensberater Kurt S. Altrichter ist ein wichtiger Frühindikator die fallende zweijährige Rendite.
Dies führt zu einer steileren Zinskurve – historisch oft ein Vorbote einer Rezession. Altrichter warnt: Sollte die kurzfristige Rendite weiter sinken, könnte das bedeuten, dass die Fed die Kontrolle verliert.
Unterdessen scheinen Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin, von der Unsicherheit zu profitieren. Während Bitcoin am vergangenen Wochenende noch um die 100.000-Dollar-Marke schwankte, ist der Kurs in dieser Woche auf 108.000 Dollar gestiegen. Aktuell wird die Kryptowährung bei 107.452 US-Dollar gehandelt.
Historisch zeigt Bitcoin eine negative Korrelation zum DXY: Steigt der Dollarindex, fällt Bitcoin – und umgekehrt. Die anhaltend hohen Zinssätze könnten jedoch ein Hemmnis für weitere Kursanstiege darstellen.