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Der Bitcoin-Kurs bewegt sich seit einiger Zeit seitwärts, doch unter der Oberfläche geschieht etwas Interessantes. Laut dem Analyseunternehmen Glassnode realisieren junge Bitcoin-Investoren derzeit weniger Gewinne. Das ist bemerkenswert, denn gerade diese Gruppe ist für impulsives Verhalten bei jeder Auf- oder Abwärtsbewegung bekannt.
Markt derzeit in einer „relativ ausgeglichenen Position“
Es ist inzwischen drei Wochen her, dass der Bitcoin-Kurs ein neues Rekordhoch erreicht hat. Bitcoin konnte sich lange nahe dem Höchststand von 123.200 US-Dollar halten, fiel jedoch in der vergangenen Woche auf 112.000 US-Dollar zurück.
Diese Korrektur wurde teilweise durch Gewinnmitnahmen sogenannter Short-Term Holders (STHs) verursacht – Investoren, die ihre Bitcoins weniger als 155 Tage halten. Mittlerweile scheinen diese Verkäufer jedoch zurückhaltender zu agieren.
Das Blockchain-Analyseunternehmen Glassnode stellt in seinem neuesten Bericht fest, dass der Anteil der STHs, die mit Gewinn verkaufen, auf 45 Prozent gesunken ist – unter das historisch neutrale Niveau von 50 Prozent.
Die Analysten schreiben, dass sich der Markt nun „in einer relativ ausgeglichenen Position“ befinde: 70 Prozent des Angebots, das sich in den Händen von STHs befindet, ist weiterhin im Gewinn, und es gibt eine nahezu gleichmäßige Verteilung zwischen Gewinnmitnahmen und realisierten Verlusten bei den bewegten Coins.
STHs sind die Neulinge in der Bitcoinwelt. Sie sind erst seit kurzer Zeit dabei und reagieren häufig als Erste auf Kursbewegungen. Ihr Verhalten ist daher besonders aufschlussreich.
Da diese Gruppe nun weniger schnell verkauft, erhält der Kurs etwas Luft zum Atmen. Weniger Gewinnmitnahmen bedeuten geringeren Verkaufsdruck – und somit eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen Anstieg. Dafür müsste jedoch auch die Nachfrage zunehmen.
Sollte Bitcoin weiter korrigieren, würden logischerweise mehr STHs ins Minus rutschen. Solange der Kurs jedoch über 106.000 US-Dollar bleibt, behalten die Käufer die Oberhand. Dies entspricht dem durchschnittlichen Einstiegskurs der STHs.
BTC-Fonds erholen sich aus der Tiefe
Glassnode berichtet jedoch, dass die börsengehandelten Fonds aus den USA weiterhin Druck auf den Kurs ausüben. Ab dem vergangenen Donnerstag flossen innerhalb von vier Tagen fast 1,5 Milliarden US-Dollar aus den Fonds ab.
Daten von Farside Investors zeigen allerdings, dass gestern wieder ein positives Ergebnis erzielt wurde. Die Fonds verzeichneten ein Wachstum von insgesamt 91,6 Millionen US-Dollar. Nur der gemeinsame Fonds von ARK Invest und 21Shares schloss mit einem (knappen) Verlust.
Nun stellt sich die Frage, ob dies der Beginn einer neuen positiven Serie ist oder ob die Fonds in ihre schwache Phase zurückfallen. Hoffen wir auf Ersteres.