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Die Bitcoin-Kurs erreichte vergangene Woche ein neues Allzeithoch von 123.300 US-Dollar, fiel jedoch inzwischen auf etwa 115.000 US-Dollar zurück – höchstwahrscheinlich, weil viele Anleger begannen, Gewinne mitzunehmen. Doch unter der Oberfläche der US-Wirtschaft braut sich derzeit ein potenziell gefährliches Szenario für Bitcoin (BTC) zusammen.
Ein wachsendes Risiko für Bitcoin
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump setzt die US-Notenbank (Fed) zunehmend unter Druck, die Zinsen zu senken. Er zeigt sich unzufrieden mit dem Kurs von Fed-Chef Jerome Powell und hat offen damit gedroht, ihn zu entlassen, sollte er nicht mitziehen.
Da Powells Amtszeit im Mai 2026 endet, könnte Trump – im Falle eines Wahlsiegs – ohnehin einen neuen Vorsitzenden ernennen. Die Märkte erkennen diese politische Einflussnahme und reagieren bereits: Die Inflationserwartungen für die kommenden fünf Jahre steigen deutlich.
Denn es ist wahrscheinlich, dass Trump – ähnlich wie in seiner ersten Amtszeit – massive Konjunkturprogramme auflegt. Und wo Geld in die Wirtschaft gepumpt wird, droht zwangsläufig eine neue Inflationswelle.
Goldman: „Market participants seem to agree that the risk to Fed independence is rising, as 5-year 5-year forward inflation swaps have recently decoupled higher from their prior close relationship with the 2-year note yield.“ pic.twitter.com/BKSiVSzRlt
— Nick Timiraos (@NickTimiraos) July 22, 2025
Gleichzeitig steigen bereits die Preise für Rohstoffe wie Kupfer, was ein weiteres Indiz für eine Überhitzung der Weltwirtschaft ist – ausgelöst durch expansive Maßnahmen nicht nur in den USA, sondern auch in anderen führenden Volkswirtschaften.
I think it has more to do with rising commodity prices like copper than the Fed. pic.twitter.com/LP2niWV99e
— Michael J. Kramer (@MichaelMOTTCM) July 22, 2025
Warum das für Bitcoin problematisch ist
Steigende Inflation und eine boomende Weltwirtschaft haben einen gemeinsamen Effekt: Sie treiben die Renditen von Staatsanleihen in die Höhe.
Oder einfacher gesagt: Kapital wird teurer.
Das bedeutet:
- Kredite werden teurer
- Investitionen nehmen ab
- Das wirtschaftliche Wachstum könnte sich abkühlen
In diesem Umfeld könnte ein neues Narrativ in der Finanzwelt entstehen: Vorsicht, defensives Verhalten, Umschichtungen in liquide Anlagen.
Für Bitcoin kann das kurzfristig zusätzlichen Verkaufsdruck bedeuten.
Die Kurzfrist-Risiken im Überblick
- Inflation zieht wieder an
- Zinsen steigen kontinuierlich
- Bitcoin-Kurs hat bereits stark zugelegt
- Markt zeigt aktuell kaum Angst (niedrige Volatilität)
Das macht die derzeitige Lage besonders anfällig für schnelle Kursrücksetzer, wenn sich das Sentiment dreht.
Der langfristige Ausblick bleibt positiv
So bedrohlich das kurzfristige Bild auch wirken mag – langfristig sieht es ganz anders aus. Auch Donald Trump erkennt mittlerweile an, dass das Staatsverschuldungsproblem nicht lösbar ist. Statt zu sparen, setzt er auf das Prinzip:
„Die Wirtschaft schneller wachsen lassen als die Schulden.“
Und genau das ist – aus Sicht vieler Bitcoiner – ein bullishes Narrativ. Denn wenn das Vertrauen in staatliche Sparpolitik weiter sinkt, steigt langfristig der Reiz von nicht inflationären Assets wie Bitcoin.