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Nach einer volatilen Phase scheint sich der Bitcoin(BTC)-Kurs derzeit um die Marke von 114.500 US-Dollar zu stabilisieren.
Laut dem pseudonymen Analysten Capital Flows gibt es jedoch zum Jahresende ein zentrales Risiko, auf das sich der Markt konzentrieren sollte.
Diese Entwicklung könnte darüber entscheiden, ob Bitcoin noch genug „Treibstoff im Tank“ hat, um eine weitere Phase explosiver Kursanstiege einzuleiten.
Inflation, Zinssenkungen und Bitcoin
Die Inflationserwartungen in den USA sind in den letzten Monaten gesunken. Nach der Veröffentlichung der Verbraucherpreisindizes (CPI) am vergangenen Freitag wurde erneut ein Rückgang verzeichnet.
Das nährt die Hoffnung, dass es der US-Notenbank gelingen könnte, die Inflation auf ihr Zielniveau von 2 % zu bringen.

Dank der sinkenden Inflationserwartungen erhält die US-Zentralbank mehr Spielraum für Zinssenkungen. Aktuell rechnet der Markt mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 94 %, dass es im Jahr 2025 zu zwei weiteren Zinssenkungen kommen wird.

Dieses Szenario wird zusätzlich von einer abschwächenden US-Arbeitsmarktlage unterstützt.
Zwar ist die Situation nicht kritisch genug, um Rezessionsängste auszulösen, doch schwach genug, dass die Fed ihre Priorität zunehmend auf die Stützung der Wirtschaft verlagert – und weniger auf die Bekämpfung der Inflation.
Warum ist das für Bitcoin relevant? Ganz einfach: Für Bitcoin ist es essenziell, dass die nominalen Zinsen stärker fallen als die Inflationserwartungen.
Das geschieht durch Zinssenkungen. Wenn jedoch die Inflationserwartungen schneller sinken als die Zinsen, steigt die reale Rendite – und US-Staatsanleihen werden für Investoren wieder attraktiver.
Umgekehrt: Wenn die nominalen Zinsen stärker fallen als die Inflationserwartungen, fließt Kapital tendenziell in risikoreiche Anlagen – wie Bitcoin und Aktien – auf der Suche nach Rendite.
Das größte Risiko für den Bullenmarkt
Das größte Risiko für den aktuellen Bullenmarkt wäre ein plötzlicher Anstieg der Inflation. In diesem Fall müsste die US-Notenbank ihren Kurs ändern und weniger oder gar keine Zinssenkungen mehr vornehmen.
Das würde die Zinsen über die gesamte Zinsstrukturkurve hinweg steigen lassen, was sowohl die Wirtschaft als auch risikobehaftete Anlagen wie Bitcoin und Aktien unter Druck setzen würde.
Ein solches Szenario würde die Liquidität an den Finanzmärkten stark einschränken – das schlechteste Umfeld für Bitcoin. Laut Capital Flows liegt die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario allerdings nur bei etwa 5 %.
Absolute Sicherheit gibt es an den Märkten nie, aber derzeit sieht Capital Flows mehr Anzeichen für ein positives Szenario für risikobehaftete Anlagen.
Mit anderen Worten: Die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass uns noch eine weitere Aufwärtsphase bevorsteht – und nicht der Übergang in einen Bärenmarkt.