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Das neue Bitcoin-Unternehmen, das mit der Familie Trump in Verbindung steht, hat ein volatiles Debüt an der US-Börse hingelegt.
Die Kursschwankungen waren so heftig, dass der Handel mehrfach unterbrochen werden musste, um Anleger zu schützen. Dennoch wurde der Börsengang als großer Erfolg gewertet – und es wurden sofort ambitionierte Wachstumspläne angekündigt.
American Bitcoin schließt ersten Handelstag im Plus ab
Rund ein halbes Jahr nach der Gründung durch die beiden ältesten Söhne des ehemaligen US-Präsidenten hat American Bitcoin gestern die Eröffnungsglocke an der Nasdaq geläutet.
Die Aktie zeigte sich am ersten Tag extrem volatil, doch Eric Trump und sein Bruder Donald Jr. zeigten sich zufrieden und blickten mit großem Selbstvertrauen in die Zukunft.
American Bitcoin ging durch eine Fusion mit dem nordamerikanischen Mining-Unternehmen Gryphon Digital Mining an die Börse. Der Eröffnungskurs lag bei 6,90 US-Dollar, stieg innerhalb von nur 30 Minuten auf 13,20 US-Dollar – bevor er wieder deutlich fiel.
Am Ende des Handelstages schloss die Aktie bei etwas über 8 US-Dollar, was einem Gewinn von über 16 % entspricht. Aufgrund der starken Schwankungen wurde der Handel fünfmal von der Nasdaq ausgesetzt.
Hintergrund der Fusion
Die Gründung von American Bitcoin geht auf den März dieses Jahres zurück, als das Unternehmen American Data Centers – im Besitz von Eric und Donald Jr. – mit dem Bitcoin-Miner Hut8 fusionierte.
American Data Centers war zuvor auf den Bau und Betrieb von Rechenzentren spezialisiert. Nach der Fusion hält Hut8 einen Anteil von 80 % an der neuen Gesellschaft, die sowohl auf das Mining von Bitcoin als auch auf den strategischen Zukauf am Markt setzt.
American Bitcoin hält bereits 2.443 BTC in der Bilanz – das entspricht einem Gegenwert von etwa 232 Millionen Euro.
In einem Interview mit Bloomberg erklärte Eric Trump:
„Wir bauen die größte Bitcoin-Schatzkammer Amerikas.“
Er fügte hinzu:
„Wir minen Bitcoin zu etwa 50 % der aktuellen Marktpreise – und kaufen gleichzeitig zu, wenn sich Gelegenheiten ergeben.“
Geplante Kapitalerhöhung in Milliardenhöhe
Unmittelbar nach dem Börsengang beantragte American Bitcoin eine Aktienemission im Wert von 2,1 Milliarden US-Dollar (etwa 1,80 Milliarden Euro), um seine Bitcoin-Reserven weiter auszubauen.
Trump-Familie und Krypto-Projekte
Der Börsengang von American Bitcoin erfolgte kurz nach der Einführung des World Liberty Financial (WLFI) Token, ein weiteres Krypto-Projekt der Trump-Familie. Dieser Token verschaffte der Familie allein in dieser Woche Milliardengewinne auf dem Papier.
In dem Bloomberg-Interview äußerte Eric Trump außerdem:
„Unser Ziel ist es, das beste Krypto-Unternehmen der Welt zu werden.“
Bitcoin bezeichnete er als eine außergewöhnliche Form der Wertaufbewahrung und betonte, er sei überzeugt davon, dass American Bitcoin den Wettlauf um die führende digitale Währung gewinnen werde. Zudem wiederholte er seine Prognose, dass Bitcoin eines Tages die Marke von 1 Million US-Dollar erreichen werde.
Bitcoin auf dem Vormarsch – auch institutionell
Gerade in diesem Jahr sind viele neue Unternehmen mit starkem Fokus auf Bitcoin entstanden. Laut Bitcoin Treasuries gibt es inzwischen 182 börsennotierte Investoren, die zusammen fast eine Million Bitcoin halten.
Bemerkenswert: Das Medienunternehmen von Donald Trump ist laut Daten der achtgrößte Bitcoin-Halter weltweit, mit rund 15.000 BTC in der Bilanz.
Ende Mai kündigte die Trump Media Group außerdem an, eine eigene Bitcoin-Reserve aufzubauen.