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Der Kryptomarkt erlebte eine unruhige Woche, die von makroökonomischen Sorgen nach Aussagen der US-Zentralbank geprägt war.
Während die Kryptopreise auf die Unsicherheit reagierten, gab es auch bemerkenswerte Geschichten aus dem Inland sowie auffällige Investitionen prominenter Persönlichkeiten.
Das sind die wichtigsten Krypto-Nachrichten der Woche vom Montag, 27. Oktober bis Sonntag, 2. November.
US-Leitzins gesenkt – aber kein Grund zur Euphorie
Die Woche begann mit einem Fokus auf die traditionellen Finanzmärkte: Die US-Notenbank (Fed) senkte den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte.
Die anfängliche Erleichterung hielt jedoch nicht lange an. In einer Pressekonferenz schlug Fed-Chef Jerome Powell einen ernsten Ton an und äußerte Bedenken über die Auswirkungen der Regierungsschließung und Importzölle auf die Wirtschaft.
Seine Warnung, dass eine weitere Zinssenkung im Dezember „alles andere als sicher“ sei, sorgte sofort für eine Reaktion an den Märkten. Innerhalb von 15 Minuten wurden laut Daten rund 300 Millionen US-Dollar aus dem Kryptomarkt abgezogen.
Der Bitcoin(BTC)-Kurs fiel um 1,3 % von 111.000 auf 110.000 Dollar. Andere große Coins wie Ethereum(ETH), XRP und Solana(SOL) verzeichneten Verluste zwischen 2,7 % und 3,1 %.
Analysten befürchten nach Powells Aussagen das Risiko einer Stagflation – eine Kombination aus Inflation und wirtschaftlichem Stillstand. Experten der Kobeissi Letter sehen Anzeichen dafür in seinen Aussagen.
Krypto-Brüder aus Groningen schaffen es in die Quote 500
Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten gibt es bemerkenswerte Erfolgsgeschichten.
Die Brüder John und Marius Jansen aus Groningen haben es in die „Quote 500“ geschafft – die Liste der reichsten Niederländer. Ihr gemeinsames Vermögen wird auf 1,7 Milliarden Euro geschätzt.
2016 gründeten sie die Krypto-Börse Deribit auf dem Dachboden. Das Unternehmen entwickelte sich zum Weltmarktführer im Handel mit Bitcoin- und Ethereum-Optionen.
Wegen der strengen niederländischen Regulierung zog Deribit 2020 nach Panama und später nach Dubai um. In diesem Jahr wurde Deribit für 2,6 Milliarden Euro von der US-Kryptobörse Coinbase übernommen.
Da die Brüder noch knapp die Hälfte der Anteile hielten, sicherten sie sich damit einen Platz unter den reichsten Niederländern. Mit einem Vermögenszuwachs von 183,3 % gehören sie zu den größten Aufsteigern des Jahres.
Trumps Söhne erweitern Bitcoin-Bestand
Auch in den USA investieren bekannte Persönlichkeiten weiterhin in Bitcoin. American Bitcoin (ABTC), ein Unternehmen, das unter anderem von Eric Trump und Donald Trump Jr. gegründet wurde, kaufte kürzlich 1.414 Bitcoin.
Der gesamte Bestand des Unternehmens liegt nun bei rund 3.865 BTC – mit einem geschätzten Wert von etwa 380 Millionen Euro. Der Zukauf ist bemerkenswert, da viele börsennotierte Firmen seit dem Marktrückgang Mitte Oktober ihre Krypto-Investitionen pausiert haben.
Fast wertloser Coin erlebt plötzliches Comeback
Während sich große Investoren auf Bitcoin konzentrieren, zeigte eine kleinere Kryptowährung diese Woche auffällige Kursbewegungen.
Der Kurs von Pi Network (PI) – ein Token, der nach seiner Einführung über 93 % seines Werts verlor – stieg plötzlich um 35 %. Zum ersten Mal seit drei Wochen erreichte die Münze fast wieder 0,25 Euro.
Der Anstieg scheint durch Gerüchte ausgelöst worden zu sein, wonach eine erfolgreiche Integration mit dem internationalen Zahlungssystem SWIFT bevorsteht.
Laut Pi Coin Magazine soll die notwendige KYB-Verifizierung („Know Your Business“) bestanden worden sein – ein möglicher Schritt in Richtung globaler Transaktionen.
Die PI-Kurse zeigten in der Vergangenheit bereits kurze Ausschläge, die schnell wieder einbrachen – wie etwa im Mai. Derzeit liegt der Kurs aber immer noch mehr als 20 % über dem Niveau der Vorwoche.

PlanB bleibt bei bullischer Bitcoin-Prognose
Zum Schluss eine interessante Analyse des niederländischen Analysten PlanB, bekannt für sein Stock-to-Flow-Modell. Er bleibt bei seiner optimistischen Haltung gegenüber Bitcoin.
Er betont, dass der Kurs im Oktober bei rund 109.000 Dollar lag und damit bereits seit sechs Monaten stabil über 100.000 Dollar notiert.
Laut PlanB zeigen technische Indikatoren weiteres Aufwärtspotenzial. Der Relative Strength Index (RSI) liegt bei 66 – ein Zeichen für einen gesunden Anstieg ohne Überhitzung.
In früheren Bullenmärkten wurde erst ab einem RSI über 80 eine übermäßige Nachfrage signalisiert.
Basierend auf seinen Modellen sieht PlanB langfristig eine mögliche Verdopplung des aktuellen Bitcoin-Kurses auf bis zu 250.000 Dollar. Seine vollständige Analyse ist online einsehbar.