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Bitcoin bleibt im Fokus großer Anleger. Laut einem neuen Bericht von Bitwise steht das Netzwerk vor einer enormen Kapitalzufuhr. Die Krypto-Investmentfirma erwartet, dass der Kapitalzufluss in Bitcoin (BTC) Ende 2025 auf 120 Milliarden Dollar ansteigen und 2026 weiter auf 300 Milliarden Dollar steigen könnte. Insgesamt würde es sich dann um einen Zufluss von 420 Milliarden Dollar über zwei Jahre handeln.
Diese Erwartung basiert auf zunehmender Adoption durch Investmentfonds, Regierungen und Unternehmen.
Zufluss in ETFs nimmt Fahrt auf
Der wichtigste Treiber dieses erwarteten Wachstums ist die zunehmende Beteiligung großer Finanzinstitute, Staatsinvestmentfonds, börsennotierter Unternehmen und vor allem die enorme Nachfrage nach in den USA notierten Spot-Bitcoin-ETFs (Exchange Traded Funds).
2024, innerhalb von zwölf Monaten nach der Einführung der ersten ETFs, flossen bereits 36,2 Milliarden Dollar in die amerikanischen Bitcoin-ETFs. Diese ETFs machen es für institutionelle Anleger einfacher und sicherer, in Bitcoin zu investieren.
Zum Vergleich: Bitcoin-ETFs erreichten in einem Jahr ein verwaltetes Vermögen von 125 Milliarden Dollar, während der Goldfonds SPDR Gold Shares Jahre brauchte, um vergleichbare Beträge anzuziehen. BTC ist damit zwanzig Mal schneller als der Goldfonds damals.
Dennoch bleibt ein Teil des Geldes an der Seitenlinie. Große Akteure wie Morgan Stanley und Goldman Sachs warten noch ab wegen interner Risikobewertungen. Zusammen verwalten diese Parteien etwa 60.000 Milliarden Dollar an Kundenvermögen.
Drei Szenarien
Juan Leon, Leiter der Anlagestrategie bei Bitwise, und die Forscher Guillaume Girard und Will Owens skizzieren im Bericht verschiedene Szenarien abhängig davon, wie stark sich institutionelle Parteien Bitcoin widmen. Im konservativsten Szenario kommen 150 Milliarden Dollar hinzu. Dies durch eine kleine Umverteilung von Goldreserven und eine begrenzte Zunahme institutionellen Interesses.
Im Basisszenario, in dem Länder fünf Prozent ihrer Goldreserven in Bitcoin umwandeln, steigt der Zufluss auf 420 Milliarden Dollar mit einer breiteren Adoption durch Vermögensverwalter, Unternehmen und Regierungen. Im optimistischsten Szenario läuft dieser Betrag sogar auf über 600 Milliarden Dollar auf.
Die Unterstützung großer Finanzinstitute ist bereits sichtbar. Obwohl 2024 noch Milliarden Dollar von Kunden unter anderem von Morgan Stanley und Goldman Sachs an der Seitenlinie blieben wegen strenger interner Richtlinien, denkt Bitwise, dass die ETFs letztendlich den Weg für diese Fonds freimachen werden.
Von Gold zu Bitcoin
Laut Jurrien Timmer, Direktor Global Macro bei Fidelity, bedeutet der BTC-Kurs über 100.000 Dollar einen wichtigen symbolischen Schritt. Er sieht Bitcoin als potenziellen Nachfolger von Gold als sicherer Hafen. Auffällig dabei ist, dass sich die sogenannte Sharpe-Ratio von Bitcoin und Gold kürzlich angenähert haben.
Die Sharpe-Ratio misst, wie gut eine Anlage im Verhältnis zum Risiko abschneidet. Sie zeigt, wie viel zusätzliche Rendite ein Anleger für das Eingehen zusätzlicher Volatilität erhält. Eine Verbesserung dieser Ratio macht Bitcoin attraktiver für Vermögensverwalter, die Risiken genau abwägen wollen. Derzeit besitzen Unternehmen und Regierungen zusammen bereits mehr als 1,6 Millionen Bitcoin.